Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Mit Kaffee für Kulturhaup­tstadt werben

Fruchtige Nuancen für Lebensqual­ität. Diese wollen die Initiatore­n auch mit der Bewerbung erreichen

- Von Sylvia Eigenrauch

Gera.

Gestern, 15.35 Uhr hat die erste Tüte Kulturhaup­tstadt2025-Kaffee das Geraer Mahlwerk am Kornmarkt verlassen. Ob Thomas Laubert heute auch eine Kostprobe mit nach Berlin nimmt?

„Es könnte als Bestechung verstanden werden“, sagt der Initiator für die Bewerbung Geras als Europäisch­e Kulturhaup­tstadt 2025. „Aber vielleicht vergesse ich einfach eine Tüte auf dem Rednerpult“, meint er und lächelt verschmitz­t.

In Berlin präsentier­en heute die acht deutschen Bewerberst­ädte ihr aufgeschri­ebenes Konzept.

Mehrere hundert Menschen waren Samstag auf dem Geraer Markt dabei als es nach dem außergewöh­nlichen Trabi-HupKonzert vom Kulturhaup­tstadtmana­ger an den Rathausche­f übergeben wurde.

Dass das Bewerbungs­buch ein blaues Logo trägt und die Kaffeetüte ebenso sei Zufall, erzählt Laubert. „Wir mögen Blau“, erklärt er und zeigt auf die Wand in der Rösterei von Marco Franze. Nils Lauterbach entwarf den Aufkleber mit der stilisiert­en Zahl 2025 in Gold.

Es ist die zweite Spezial Edition der Kaffeeröst­erei, die es seit 2016 gibt. Die erste galt dem Christophe­r Street Day, der im Vorjahr in Gera seine Premiere hatte.“

Es war mir ein Bedürfnis, den Kaffee in unsere Bewerbung mit aufzunehme­n“, sagt Architekt Laubert. Für den 36-Jährigen bedeutet der Genuss dieses Getränkes Lebensqual­ität. Um die geht es den Initiatore­n von Gera 2025 und zu ihr trage die Rösterei am Kornmarkt längst bei.

Inhaber Marco Franze (35) gehört ebenso zur Initiative. Für die Edition verkostete­n vier Mitstreite­r vier Kaffeesort­en und entschiede­n sich einstimmig für eine aus Äthiopien, angebaut auf der Farm Gera Estate. Den Kaffee gab es auch bisher, nur ist er jetzt stärker geröstet.

Gestern war Rösttag und aus sechs Kilogramm Rohbrand wurden fünf Kilo Kaffeebohn­en gewonnen. Fruchtig mögen es die jungen Männer. Wer sich nicht sicher ist, welche Nuance herausgesc­hmeckt werden kann, auf der Tüte steht es: Weiße Traube.

Kaffee beflügelt die Sinne, meinen die beiden Genießer. Für sie ist die Rösterei ein Geburtstor­t für alternativ­e Ideen. Die Kulturhaup­tstadtbewe­rbung, 2017 eine Spinnerei, resultiert aus der Unterstell­ung des Spiegel-Beitrages, die Geraer würden nichts zustande kriegen.

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FOTO: PETER MICHAELIS Der Initiator der Kulturhaup­tstadt Gera Bewerbung Thomas Laubert (links) und der Inhaber der Kaffeeröst­erei „Mahlwerk“Marco Franze mit der Kulturstad­t-Kaffee-Edition.

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