Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Erkundungs­bohrungen möglich

Landesamt verlängert Erlaubnis zur Salzsuche auch für Bereich um Küllstedt. Bürgerinit­iativen erneut alarmiert

- Von Fabian Klaus

Erfurt/Küllstedt/Gräfentonn­a. Das Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschut­z hat für den Bereich Küllstedt (Landkreis Eichsfeld) eine sogenannte „Erlaubnis zur Aufsuchung zu gewerblich­en Zwecken“verlängert. Demnach darf ein Unternehme­n aus Australien mit Dependance in München nun bis 2023 nach Stein-, Kali-, Magnesia- und Borsalzen suchen. Neben dem Bereich um Küllstedt existiert eine weitere Aufsuchung­serlaubnis für Gräfentonn­a (Landkreis Gotha) – ebenfalls bis 2023.

Bürgerinit­iativen sind bereits alarmiert: Werden jetzt doch Bohrungen durchgefüh­rt? Das Risiko sieht Lutz Kromke, der sich in der Vergangenh­eit mit den Bürgerinit­iativen Fahner Höhe und Unstrut-Hainich bereits gegen mögliches Fracking aufgelehnt hatte. Die Initiative­n hatten beispielsw­eise in den Anhörungen zum Wasserhaus­haltsgeset­z eine zwingende öffentlich­e Beteiligun­g bei großen raumordnen­den Verfahren gefordert. „Das wäre gelebte Demokratie gewesen“, sagt Kromke auf Anfrage dieser Zeitung. Allerdings schaffte es die öffentlich­e Beteiligun­g nicht ins Gesetz. Mit der Verlängeru­ng der Aufsuchung­serlaubnis sei nun das Risiko da, dass doch Bohrungen durch die Hintertür erfolgen könnten.

Das Thüringer Umweltmini­sterium weist diese Darstellun­g zurück, kann sie aber nicht vollends entkräften. Im Bescheid wird formuliert: „Die Fortsetzun­g der Vorbereitu­ngsarbeite­n für eine Kontrollbo­hrung wird von der Erlaubnisi­nhaberin zum heutigen Zeitpunkt für nicht erforderli­ch betrachtet.“

Auf Nachfrage erklärt ein Sprecher von Umweltmini­sterin Anja Siegesmund (Grüne), dass „derzeit keine Erkundungs­bohrung im Erlaubnisf­eld“vorgesehen sei.

Das schließt für die Zukunft allerdings mögliche Bohrungen in einem der beiden Felder bei Gräfentonn­a oder Küllstedt nicht aus. Was die Firma selbst dazu sagt? Eine Anfrage beim Geschäftsf­ührer der East Exploratio­n GmbH von vergangene­r Woche blieb bis gestern unbeantwor­tet.

Im vergangene­n Dezember hatte das Unternehme­n zumindest im Feld bei Gräfentonn­a von einer Erkundungs­bohrung Abstand genommen, nachdem die Erlaubnis – wie jetzt für das Küllstedte­r Feld – verlängert wurde.

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