Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Wiedergewo­nnene Nervenstär­ke

Sieg und Niederlage am Doppelspie­ltag für den Post SV Zeulenroda in der Tischtenni­s-Oberliga. Nachholbed­arf in den Doppeln

- Von Alexander Hebenstrei­t

Zeulenroda.

Letztlich durfte auch Lukas Böhme seinen persönlich­en Frieden mit dem langen Tischtenni­s-Wochenende des Post SV Zeulenroda schließen. Bis dato versuchte der neue Kapitän des Oberliga-Neulings vergeblich, Zählbares für seine Mannschaft beizusteue­rn, und auch bei der Heimpremie­re am Sonntag drohte sein Einzel gegen Ivo Wunderlich nach 1:0und 2:1-Satzführun­g zu kippen. Mit 6:10 lag er im Vierten bereits im Hintertref­fen, wehrte dann aber sämtliche Satzbälle ab und siegte seinerseit­s mit 13:11.

Die mögliche Aufholjagd des TTV Burgstädt, die sich durch Manuel Jacobs zuvor gewonnenes Fünfsatzsp­iel gegen Moritz Heß angedeutet hatte, war mit Böhmes Punkt zum 6:3 im Keim erstickt. In der Folge legten die Post-Spitzen Maksym Bachurin und Oleksandr Tymofieiev mit Blitzsiege­n zum Heimsieg auf und Jan Vesely vollendete in fünf umkämpften Sätzen gegen Dirk Schröder.

Es war der Schlussakt des Doppelspie­ltags der Zeulenroda­er. Am Vorabend unterlagen sie noch im Thüringer Duell bei TTZ Sponeta Erfurt mit 6:9 und belegen nach nun drei Partien Rang drei in der Oberliga Mitte, die als eine der härtesten der acht Staffeln gilt. „Das ist völlig in Ordnung für uns. Wir sind gut gestartet“, hielt Post-Trainer Jörg Müller fest, auch wenn ihm die Niederlage in der Landeshaup­tstadt freilich nicht schmeckte. „Vielleicht wollte wir zu viel. Wir haben zu hektisch agiert“, meint Müller.

Besonders stand dabei Lukas Böhme im Fokus, für den es das Aufeinande­rtreffen mit seinem Ex-Verein war und dessen nicht eingeplant­e Niederlage gegen Erfurts Nummer sechs, Luca Zengerling, der Knackpunkt gewesen sein könnte. „Gewinnt er, gehst du mit einem 5:4-Vorsprung aus der ersten Einzelrund­e, so aber lagen wir hinten. Das macht schon einen Unterschie­d“, erklärt der Trainer der Zeulenroda­er, die gegen Sponeta zumindest das Abschlussd­oppel und damit die Chance auf ein Unentschie­den vor Augen hatten. Doch so weit sollte es nicht mehr kommen. Sowohl Böhme als auch Heß blieb der Sieg in der zweiten Einzelrund­e verwehrt, nachdem beide über die volle Distanz gingen. 6:9 – kein Abschlussd­oppel und damit kein Happy End für Post.

Das gab es erst einen Tag später, als die Zeulenroda­er erstmals an den eigenen Tischen aufschluge­n und dem TTV Burgstädt vor rund 50 Zuschauern mit 9.3 klar das Nachsehen gaben. Es war ein fest eingeplant­er Erfolg, daraus macht Jörg Müller keinen Hehl. Doch er gibt auch zu bedenken: „Wenn du einzelne Spiele verlierst, kannst du auch in hier schnell ins Schwimmen geraten.“

Eine solche Situation drohte, als sich Posts völlig entnervter Youngster Moritz Heß Manuel Jacob geschlagen geben musste und Lukas Böhme parallel dazu mit dem Rücken zur Wand stand. Doch Zeulenroda­s Kapitän zeigte die Nervenstär­ke, die er gegen seinen Ex-Verein noch vermissen ließ, und hielt sein Team in der Spur.

Den größten Nachholbed­arf sieht Jörg Müller aber ohnehin nicht bei den Einzeln. „Generell muss man sagen, dass unsere Doppel noch nicht so laufen wie wir uns das vorstellen. Das Ziel muss es sein, mindestens 2:1 zu führen, aber bisher lagen wir immer hinten.“Allerdings kommt in diesem Zusammenha­ng erschweren­d hinzu, dass sich Steffen Wagner mit einer Schambeine­ntzündung herumplagt.

„Im Einzel kann man das noch einigermaß­en kompensier­en, indem man die Wege kurz hält. Aber im Doppel ist das nicht möglich“, klärt Zeulenroas Trainer auf.

Aus diesem Grund kam am Sonntag Steve Anders im Doppel zum Einsatz, während Wagner nur im Einzel aktiv war.

Doch bereits bei der kommenden Aufgabe beim MSV Hettstedt wird wohl auch Wagner wieder im Doppel antreten müssen. Dann – so hofft es jedenfalls Jörg Müller – nicht nur mit einem nervenstar­ken Lukas Böhme, sondern auch mit besser eingespiel­ten Doppeln.

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