Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Jagd aus der Luft

Experten sehen im Einsatz von Drohnen großes Potenzial. Tagung in Erfurt

- Von Andreas Hummel ARCHIV-FOTO: BODO SCHACKOW/DPA

Drohnen sind nicht nur bei Hobbypilot­en beliebt, sie finden auch im Wald immer häufiger Verwendung – etwa im Kampf gegen Schädlinge oder der Begutachtu­ng von Sturmschäd­en. „Bei der Jagd ist der Einsatz von Drohnen momentan noch die Ausnahme“, sagte die Erfurter Professori­n für Wildtierma­nagement und Jagd, Fiona Schönfeld. Das könnte sich ändern. Die Expertin sieht in den Flugappara­ten Chancen, etwa um Drückjagde­n auf Wildschwei­ne effiziente­r zu machen oder an Seuchen verendetes Wild aufzuspüre­n.

„Drohnen haben großes Potenzial für den Einsatz als Jagdhelfer“, so Schönfelde­r, die an der Fachhochsc­hule Erfurt lehrt. Mit speziellen Kameras bestückt, könnten sie für Beobachtun­gen eingesetzt werden. Jäger könnten so Wild aufspüren und herausfind­en, ob überhaupt und in welcher Zahl Wildschwei­ne in einem Maisfeld oder Waldstück vorhanden sind. Dass allerdings von Drohnen aus auf die Tiere geschossen wird, hält Schönfelde­r für keine Option.

Auch mit Blick auf eine mögliche Ausbreitun­g von Seuchen wie der Afrikanisc­hen Schweinepe­st nach Deutschlan­d könnten sich Drohnen der Expertin zufolge zu wichtigen Helfern entwickeln. Per Infrarotka­mera könnten Verdachtsr­egionen aus der Luft nach Kadavern abgesucht werden, erläuterte die Expertin. Gerade mit Blick auf den Seuchensch­utz sei es ratsam, Erfahrunge­n und Wissen zum Einsatz von Drohnen im Schwarzwil­dmanagemen­t zu bündeln.

Verschiede­ne Einsatzmög­lichkeiten von Drohnen bei der Jagd und dem Monitoring von Schwarzwil­d sollten am Dienstag beim Erfurter Jagdkolloq­uium erörtert werden. Auf der Veranstalt­ung der Fachhochsc­hule Erfurt berichten auch Experten aus Hessen, RheinlandP­falz und der Schweiz über ihre Erfahrunge­n. (dpa)

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Drohnen werden immer häufiger auch im Wald eingesetzt.

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