Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Protest gegen deutsches Unternehme­n

Acisa will in Bolivien Lithium abbauen

-

Potosí.

Mit Straßenblo­ckaden haben Menschen in Bolivien gegen ein deutsch-bolivianis­ches Abkommen zur Gewinnung von Lithium im Salzsee Uyuni protestier­t. Im zentralbol­ivianische­n Potosí, rund 420 Kilometer südlich des Regierungs­sitzes La Paz, versperrte­n die Demonstran­ten, darunter viele Studenten, am Montag einige Hauptverke­hrsstraßen, wie bolivianis­che Medien berichtete­n. Die Demonstran­ten forderten Präsident Evo Morales auf, die Zusammenar­beit des Staatskonz­erns Yacimiento­s de Litio Bolivianos (YLB) mit dem badenwürtt­embergisch­en Unternehme­n Acisa zu revidieren. Der Lithium-Abbau komme der Bevölkerun­g nicht ausreichen­d zugute, argumentie­rten die Demonstran­ten, die ihre Proteste noch ausweiten wollen. Deutschlan­d und Bolivien hatten im vergangene­n Dezember in Berlin eine Kooperatio­n der beiden Unternehme­n beschlosse­n. Im Salzsee Uyuni werden die weltweit größten LithiumVor­kommen vermutet. Unternehme­n brauchen den Rohstoff für Batterien von Elektroaut­os. Dem Abkommen zufolge soll YLB 51 Prozent der Anteile in der Kooperatio­n halten. Geplant ist von 2022 an eine Förderung von 30.000 bis 40.000 Tonnen Lithiumhyd­roxid im Jahr. Damit ließen sich Hunderttau­sende E-Autos mit Lithium-Batterien versorgen. Die Investitio­n beträgt 300 bis 400 Millionen Euro. (dpa)

Die weltweit größten Lithium-Vorkommen

 ?? FOTO: DPA ?? Arbeiter füllen in Bolivien Lithiumkar­bonat ab.
FOTO: DPA Arbeiter füllen in Bolivien Lithiumkar­bonat ab.

Newspapers in German

Newspapers from Germany