Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Drama zwischen Liebe und Tod
Das Schicksal, von dem Romanautorin Jessica Koch in „Dem Horizont so nah“erzählt, klingt viel zu traurig, um wahr zu sein. Doch die Geschichte basiert auf realen Erlebnissen: Jessica, ein junges Mädchen, verliebt sich unsterblich in einen jungen Mann, der aber schon bald nicht mehr leben wird. Er ist mit dem HI-Virus infiziert. Nun hat Regisseur Tim Trachte den ersten Band der Trilogie als mitreißendes Drama verfilmt. Als Jessica (Luna Wedler) das Männermodel Danny (Jannik Schümann) zum ersten Mal sieht, ahnt sie noch nicht, dass er die Liebe ihres Lebens sein wird. Als würde das Schicksal die beiden zusammenführen wollen, treffen sie sich kurze Zeit später unter wenig romantischen Umständen wieder und verabreden sich prompt. Als Danny Jessica ein paar Tage später mit der Limousine abholt und sie in ein Luxus-Restaurant einlädt, realisiert sie, dass Danny und sie in zwei völlig verschiedenen Welten leben. Doch die beiden verlieben sich ineinander, obwohl Danny Jessica schnell zu verstehen gibt, dass die beiden nicht lange glücklich sein werden. Denn er ist schwer krank – für Jessica ein Schock, aber kein Grund, sich nicht weiterhin mit ihm zu treffen . . . Das Drehbuch bemüht sich um Authentizität und Realismus, weswegen „Dem Horizont so nah“nicht wie befürchtet in reinen Kitsch versinkt, sondern neben der Liebesgeschichte auch die bittere Note des Krankheitsdramas zur Geltung kommt. (D, Min.)