Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Stadtrat muss Farbe bekennen

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Die Sanierung der Schmöllner Stadtkirch­e war nötig. Dass sie so umfangreic­h ausfiel, war anfangs nicht geplant. Die Kosten für die nötigen Arbeiten summierten sich 2015/2016 von 900.000 Euro auf jetzt zwei Millionen Euro. Dass die Stadt Geld zuschießt, daran gab es niemals Zweifel. Der Beschluss darüber im Schmöllner Stadtrat fiel eindeutig aus. Allerdings regelt dieser auch die Beteiligun­g der öffentlich­en Hand an diesem Vorhaben: mit 20 Prozent der einst mit 900.000 Euro veranschla­gten Summe. Allerdings geht dieser Plan angesichts des gewachsene­n Vorhabens und explodiere­nder Baupreise nicht mehr auf. Weshalb die Kirchgemei­nde als Bauherrin tiefer in die Tasche greifen muss. Zweifellos mühen sich die Gemeindemi­tglieder und mit ihnen der Kirchbauve­rein, das kostspieli­ge Unterfange­n mit vereinten Kräften zu stemmen. Fördertöpf­e werden angezapft, Spenden eingeworbe­n, Benefizver­anstaltung­en organisier­t. Trotzdem: Der Stadtrat wird um eine Grundsatze­ntscheidun­g nicht herumkomme­n. Hält er an der Deckelung bei insgesamt 189.000 Euro fest? Wenn ja, ist das Ende dieser Fahnenstan­ge bald erreicht, obgleich die Sanierung längst nicht geschafft ist. Hebt er die Deckelung auf, weckt das Begehrlich­keiten anderer, kleinerer, finanzschw­acherer Kirchgemei­nden in Schmölln und seinen Ortsteilen. Und dabei ist über all die anderen Wünsche, die der Etat 2020 bedienen soll, noch gar nicht gesprochen worden.

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