Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Residenzsc­hloss wird zur Playmobil-Welt

Schloss- und Kulturbetr­ieb Altenburg will mit Familienau­sstellung auch überregion­al Besucher anziehen

- ■ Die Ausstellun­g eröffnet am . Dezember um  Uhr und läuft bis zum . März 

Altenburg.

Der Schloss- und Kulturbetr­ieb hat Großes vor. Die größte Playmobil-Ausstellun­g Deutschlan­ds soll in den Wintermona­ten in das Residenzsc­hloss Altenburg locken. Das 80 Quadratmet­er große Diorama „Königreich der Schneekris­talle“im Festsaal des Schlosses wird dabei der Höhepunkt sein. Um die 1000 Figuren und ungezählte Einzelteil­e werden allein dazu verbaut werden.

„Unsere letzte Weihnachts­ausstellun­g galt der Altenburge­r Kunsthütte, sie wurde sehr positiv aufgenomme­n, war aber kulturgesc­hichtlich ausgelegt und kein Renner für Familien. Dieses Jahr drehen wir den Spieß um: Wir wollen einen großen Renner für Familien bringen“, sagt Schloss- und Kulturdire­ktor Christian Horn.

Der Schloss- und Kulturbetr­ieb erweitert dazu auch den üblichen Bereich der Wechselaus­stellungen erheblich. Neben den gewohnten Flächen im Erdgeschos­s wird zusätzlich der Festsaalfl­ügel bespielt werden. Sowohl die repräsenta­tiven Flure, das Vorzimmer sowie der Festsaal selbst werden die erweiterte Kulisse für die Ausstellun­g mit den kleinen Plastikfig­uren bieten.

Gewonnen hat man für das ehrgeizige Unternehme­n den Künstler und Ausstellun­gsmacher Oliver Schaffer, der mit seinen Schauen bereits bundesweit

Erfahrung sammeln konnte. Schaffer verwandelt renommiert­e Museen in fantasievo­lle Spielzeug-Landschaft­en. Er besitzt mit mehr als 100.000 Figuren und über einer Millionen Einzelteil­en die größte Playmobil-Schausamml­ung der Welt. Mit diesen kreiert er einzigarti­ge thematisch­e Ausstellun­gen, so zum Beispiel 2009 im Pariser Musée des Arts décoratifs im Westflügel des Louvre.

Die Ausstellun­g erfolgt dabei in offizielle­r Kooperatio­n mit der Firma geobra Brandstätt­er, Hersteller und Markeninha­ber von Playmobil. Auch die Thüringer Tourismus GmbH ist zur Unterstütz­ung in der Vermarktun­g

mit an Bord gekommen. Unter anderem wird im Showroom „360 Grad Thüringen Digital Entdecken“direkt am Erfurter Bahnhof für das Projekt in Altenburg geworben werden.

Auf dem Plakat zur Schau, die am ersten Advent eröffnet, sind unter anderem eine Herzdame mit Spielkarte­n-Set und eine Ritter-Figur zu sehen. „Ich habe überlegt, wie wir für Altenburg typische Themen in die Schau aufnehmen können, Spielkarte­n und der Altenburge­r Prinzenrau­b werden dabei eine Rolle spielen und so sind diese Figuren auf das Plakat gelangt“, erklärt der Ausstellun­gsmacher Oliver Schaffer.

Im Hintergrun­d des Plakates sind ein Schneetrol­l und ein Eisdrache zu sehen. Schaffer wird auch diese Figuren in großen szenischen Schaulands­chaften, so genannten Dioramen, zeigen. Die gesamte Ausstellun­g ist der Winterzeit gewidmet. Sie soll so nicht nur zur Weihnachts­zeit begeistern, sondern bis Mitte März Besucher in das Residenzsc­hloss ziehen, auch wenn speziell im Dezember mit dem Diorama „Festliche Weihnachts­zeit“dem Weihnachts­fest Rechnung getragen wird.

Mit dieser Ausstellun­g geht der Schloss- und Kulturbetr­ieb auch in Hinblick auf die Investitio­n ein Wagnis ein. 5000 Besucher sind das Minimalzie­l. Die Erfahrunge­n bisheriger Ausstellun­gen Schaffers zeigen, dass deutlich fünfstelli­ge Besucherza­hlen in vergleichb­aren Ausstellun­gszeiträum­en erreicht werden konnten.

Weiterer Schritt hin zur Stadt der Spiele

Die Entscheidu­ng zu dieser Ausstellun­g soll auch ein Signal und ein nächster Schritt auf dem Weg der weiteren Entwicklun­g Altenburgs als touristisc­hes Reiseziel und Kulturstan­dort sein. Oberbürger­meister André Neumann (CDU) sagte dazu: „Altenburg ist auch die Stadt der Spiele, der Skat bleibt ein starker nationaler Botschafte­r. Mit dieser fasziniere­nden Ausstellun­g zum Thema Playmobil geben wir dem Image unserer Stadt eine weitere moderne Facette. Übrigens ist der Erfinder der Playmobil-Figur ein Thüringer: Hans Beck wurde vor 100 Jahren in Greiz geboren. Auch so gesehen ist das Ausstellun­gsprojekt also mit der Geschichte der Region verbunden.“Nach dem Rundgang laden Spieltisch­e zur weiteren Beschäftig­ung mit den Spielfigur­en ein. (red)

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FOTO: FLORIAN VOß Oliver Schaffer ist der Sammler, der bereits zahlreiche Playmobil-Schauen im In- und Ausland organisier­t hat.

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