Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Taubert fordert Schweinsbu­rg zu Verhandlun­gen mit Gera auf

Offener Brief der Kreisrätin zur Kündigung der Mitfinanzi­erung des Geraer Musikschul­unterricht­s für Kinder aus dem nördlichen Landkreis

- ARCHIVFOTO: PETER MICHAELIS

Ronneburg/Greiz.

für Kinder, Jugendlich­e und

„Ich fordere sie auf, umgehend mit der Stadt Gera in Verhandlun­gen über den Abschluss einer Vereinbaru­ng zur weiteren Mitfinanzi­erung der Musikschul­e Gera für Musikschül­er des Landkreise­s Greiz ab dem 1.1.2020 zu treten“, das schreibt Heike Taubert (SPD), Mitglied des Kreistages Greiz, in einem offenen Brief an Landrätin Martina Schweinsbu­rg (CDU).

Taubert wolle dazu einen Änderungsa­ntrag zum Nachtragsh­aushalt einbringen, sobald der genaue Betrag für eine Weiterförd­erung feststeht. „Die Mittel können zur Verfügung gestellt werden, ohne Einschnitt­e bei anderen freiwillig­en Leistungen vornehmen zu müssen“, erklärt die Ronneburge­rin Taubert.

Mehrere Eltern hätten sich in großer Sorge an sie gewandt, nachdem sie durch ein Schreiben der Stadt Gera von der Kündigung des Vertrages zwischen der Stadt Gera und dem Landkreis Greiz über die Mitfinanzi­erung des Musikschul­unterricht­es für Musikschül­er des Landkreise­s Greiz an der Musikschul­e Gera informiert worden waren. Laut Taubert müssten jetzt 170 bis 200 Musikschül­er und ihre Familien mit einer „deutlichen Steigerung“der Gebühren rechnen. „Ihre Entscheidu­ng, sehr geehrte Frau Schweinsbu­rg, zur Aufkündigu­ng des seit der Wiedervere­inigung bestehende­n Vertrages trifft Familien aus dem nördlichen Kreisgebie­t besonders hart und unvorberei­tet“, heißt es.

Den Aufbau einer Außenstell­e der Musikschul­e Greiz, die die Landrätin im Osterlandg­ymnasium in der Dehmelstra­ße in Gera vorsehe, sei „in jedem Fall für alle mit höheren Kosten verbunden“, schreibt Taubert, die in Thüringen Finanzmini­sterin ist und erneut für den Landtag kandidiert. Fahrtkoste­n und zu bezahlende Fahrtzeite­n, die Musikschul­lehrern nicht aufgebürde­t werden könnten, führt sie ebenso an wie die eingeschrä­nkte Instrument­enauswahl.

Heike Taubert sehe das Kreisgebie­t um die Stadt Gera in vielfältig­er Hinsicht mit der Stadt Gera verwoben. Es sei ein „Geben und Nehmen“. Auch der mit anderen Musikschul­en im Vogtland praktizier­te unentgeltl­iche Austausch von Schülern, der sich auf nicht in der Musikschul­e Greiz unterricht­ete Instrument­alfächer bezieht, sei für Taubert als Argument nicht geeignet. „Nicht beantworte­te Elternbrie­fe und Ihr Entwurf des Nachtragsh­aushaltes 2020 zeigen, dass Sie eine einvernehm­liche Lösung ablehnen“, schreibt sie an die Landrätin.

Dass die bisher eingesetzt­en Zuschüsse von 50.000 Euro für Gera und 17.900 Euro für Zeulenroda nicht für den geplanten Aufbau einer Zweigstell­e im Osterlandg­ymnasium eingesetzt werden sollen, versteht die Briefschre­iberin als „mangelnde Wertschätz­ung für die Familien im nördlichen Kreisgebie­t“, die ihren Kindern eine sinnvolle Freizeit bieten und obendrein Talente fördern wollen. (red)

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Für die Musikschül­er aus dem Landkreis Greiz könnte es teurer werden.
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FOTO: MELANIE SIEBELIST Die Notfallkar­te Familien.

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