Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

War Zeit, dem FCC etwas zurückzuge­ben

Interview mit René Klingbeil

- Von Tino Zippel

Bis zum Sommer 2017 spielte René Klingbeil (38) für den FC Carl Zeiss Jena, führte das Team in die dritte Liga. Bis Montag trainierte er den Sachsenlig­isten FC 1910 Lößnitz.

Warum haben Sie sich für die Rückkehr zum FC Carl Zeiss Jena entschiede­n?

Es ist an der Zeit, dem FC Carl Zeiss etwas zurückzuge­ben. Der FCC hat mich als Spieler aufgenomme­n, als ich kaum noch laufen konnte. Wir haben gemeinsam ein großes Ziel erreicht, deshalb habe ich nach einer kurzen Rücksprach­e mit meiner Frau die Tasche ins Auto geworfen und bin nach Jena gekommen.

Hatten Sie Zeit, sich von Ihrer Mannschaft beim FC 1910 Lößnitz zu verabschie­den?

Nein, bislang leider noch nicht. Im Profifußba­ll eröffnen sich manchmal spontan Möglichkei­ten, das ging alles sehr schnell.

Was zeichnet Rico Schmitt als Trainer aus?

In Auer Zeiten habe ich ihn als sehr akribische­n Arbeiter kennengele­rnt, der bei jeder Einheit mit viel Blick für die Details und vollem Einsatz bei der Sache ist.

Ist die Mannschaft noch vor dem Abstieg zu retten?

Ich habe viele Höhen und Tiefen erlebt und nicht nur erste oder zweite Liga gespielt, sondern auch in der Regionalli­ga und Oberliga. Gelernt habe ich bei allen Stationen, dass man immer kämpfen muss, an sich selbst und an sein Team glauben sollte. Dann ist viel möglich. Als wir aufgestieg­en sind, waren wir nicht unbedingt die beste Mannschaft. Wir hatten aber einen totalen Zusammenha­lt, sind gemeinsam durchs Feuer gegangen. Das war das Erfolgsrez­ept.

Wie ist Ihr Eindruck von der heutigen Mannschaft?

Ich habe alle Spiele gesehen, seitdem ich weg bin. Die letzten Partien waren mit riesigem Pech behaftet. Die Jungs brauchen ein Erfolgserl­ebnis – dort setzen wir an. Wir müssen versuchen, ihnen Selbstvert­rauen einzuflöße­n.

Reicht das Potenzial im Team?

Natürlich. Wir haben viele junge Spieler neben einigen erfahrenen. Das Potenzial müssen wir einfach herauskitz­eln.

Wie wollen Sie sich wieder heranarbei­ten?

Zunächst liegen das Pokalspiel und sehr viele Trainingse­inheiten vor uns. Wir müssen viele Informatio­nen sammeln, um die richtigen, kleinen Dinge zu verändern.

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