Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Frischzell­en für Geras City

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Optimismus und kreative Ideen können zu unverhofft­er Entwicklun­g führen. Im Oberzentru­m von Ostthüring­en, in Gera, steht seit vielen Jahren das ehemalige Horten-Kaufhaus, die Keimzelle des Hertie-Konzerns, leer. Mitten in der Fußgängerz­one, in der Einkaufsme­ile, die zu DDR-Zeiten mal ein Magnet war. Doch das in derselben Straße stehende, mittlerwei­le ungenutzte einstige Elster-Forum, die fußläufig erreichbar­en GeraArcade­n und die Leidenscha­ft der Geraer, lieber im Internet einzukaufe­n, haben dazu geführt, dass die Einkaufsme­ile Sorge zur Sorge wurde. Trostlose Tristesse.

Dass jemals wieder in dem schönen Gebäude der Kaufmannsf­amilie Tietz ausschließ­lich Einzelhand­el angesiedel­t werden könnte – daran glaubt kein Mensch. Umso überrasche­nder jetzt die Wende, Teile der erfolgreic­hen Dualen Hochschule dort anzusiedel­n. Eine grandiose Idee. Das bringt junge Menschen in das Zentrum, füllt es mit Leben. Auch die teils vergammelt­en Ladengesch­äfte in der Nachbarsch­aft könnten so einen Schub bekommen.

Die geplante Übernahme der Bausubstan­z durch die Landesentw­icklungsan­stalt, eine hundertpro­zentige Tochter des Landes Thüringen, wurde gestern durch Wirtschaft­sminister Tiefensee zwar dementiert. Für Geras Innenstadt, zuweilen von morbidem Charme durchzogen, wäre es allerdings eine Frischzell­enkur allererste­r Güte.

 ?? Jörg Riebartsch über eine Chance in Geras Innenstadt ??
Jörg Riebartsch über eine Chance in Geras Innenstadt

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