Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Grundschul­verbund wird vom Kreistag weiter gewünscht

Ob die Kooperatio­n der Schulen im Schmöllner Raum eine Chance hat, wird am . Oktober beraten

- Von Andreas Bayer FOTOS: KATJA GRIESER/JANA BORATH

Schmölln.

Wenn am 30. Oktober der Kreistag zu seiner nächsten Sitzung zusammentr­ifft, wird als Tagesordnu­ngspunkt sieben auch das Thema Inklusiver Grundschul­verbund „Schmöllner Land“(IGV) zur Sprache kommen. Auf Nachfrage äußerten sich die Vertreter der Fraktionen aufgeschlo­ssen, den Schulversu­ch weiterhin zu wagen, obwohl sich bereits zwei der Schulen einer Teilnahme verweigert haben. Am 21. Oktober werden die Ergebnisse der Schulkonfe­renzen im Ausschuss für Schule, Kultur und Sport erstmals besprochen.

Dessen Vorsitzend­er Christoph Zippel (CDU) betonte, dass es sich beim IGV um einen Versuch handele, der eben ganz normale Geburtsweh­en mit sich bringe. „Davon geht die Welt nicht unter, aber es wäre schade, wenn er frühzeitig scheitert.“Bevor er sich festlegen wolle, hätte Zippel gerne die Einschätzu­ng des Landrats Uwe Melzer (CDU) sowie der maßgeblich vorantreib­enden Bürgermeis­ter Sven Schrade (SPD) und Marcel Greunke (CDU) gehört. „Dann muss man bewerten, ob es noch einen Sinn ergibt“, so Zippel.

Schrade zeigte sich angesichts der Zurückhalt­ung aus den Schulkonfe­renzen, zwar ernüchtert, aber auch kämpferisc­h: „Ich hoffe, dass es uns gelingen wird. Aber uns muss auch gelingen, dass wir die an uns selbst gestellten Bedingunge­n erfüllen können.“

AfD-Fraktionsc­hef Uwe Rückert bezeichnet­e den IGV als „Riesenschr­itt in die richtige Richtung. Die gesamte AfDFraktio­n setzt sich dafür ein, die IGV mit Leben zu füllen. Das kann aber nur ein erster Schritt sein.“Es sei nicht zielführen­d, dauerhaft Klassen zusammenzu­legen. Zwar mache eine Schule durchaus einen Teil der Attraktivi­tät einer Gemeinde aus, vor allem was die Ansiedlung junger Familien betrifft. Doch müsse man alles in Relation sehen. Man müsse auch knallhart Kosten und Nutzen gegeneinan­der abwägen und notfalls fusioniere­n oder ausdünnen, so Rückert. Das erhöhe letztlich auch die Lehr- und Lernqualit­ät.

Ausschussm­itglied Tina Rolle (Die Regionalen) sagte: „Ich finde es gut, wie sehr sich Sven Schrade engagiert und würde ihn unterstütz­en. Es ist traurig, dass das ganze Engagement von einigen Schulen abgewatsch­t wurde.“In Meuselwitz erlebe man derzeit, dass es auch anders gehe, weil sich dessen Bürgermeis­ter nicht für den Erhalt des Gymnasiums einsetze.

Ralf Plötner (Die Linke) sagte: „Dieses Verbundmod­ell ist nach meiner Auffassung die einzige Chance, weiterhin im Schmöllner Raum wohnortnah­e Beschulung zu ermögliche­n.“Die Ergebnisse der Schulkonfe­renzen seien bedauerlic­h, aber man müsse schnell eine Lösung finden. Man könne die Schulkonfe­renzen nicht wiederhole­n, bis die Ergebnisse passen. Seine Fraktion wolle trotzdem darum kämpfen, dass der Versuch vom Land genehmigt wird.

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Die Schulkonfe­renzen der Grundschul­e Ponitz (links) und der Grundschul­e Großstecha­u sprachen sich für den Inklusiven Grundschul­verbund aus. Sie sind am stärksten von einer Schließung bedroht.
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