Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Nur mit Umleitung nach Poxdorf
Graitschen/Poxdorf.
In dieser Woche haben die Bauarbeiten zur Erneuerung eines Durchlasses an der Kreisstraße zwischen Graitschen und Poxdorf begonnen. Die Arbeiten können nur unter Vollsperrung der Straße erfolgen und sollen bis Freitag, 18. Oktober, abgeschlossen werden. Eine Umleitung von und nach Poxdorf sei ausgeschildert, teilte das Landratsamt gestern mit. (red)
Gera.
Die Biermann-Villa in Gera-Untermhaus steht zum Verkauf. Oder besser das, was nach jahrelangem Leerstand und sichtbarem Verfall von ihr übrig ist. Eigentlich sollte das Grundstück mit der um 1897 erbauten und später von der bedeutenden Fotografin Aenne Biermann (1898 - 1933) bewohnten Gründerzeitvilla am 20. September unter den Hammer kommen. Da war die etwa 3100 Quadratmeter große Teilfläche des sogenannten Biermann-Quartiers als „Baugrundstück in Geras gefragtester Wohnlage“bei der Herbstauktion der Deutschen Grundstücksauktionen AG in Berlin aufgerufen worden. Mindestgebot: 195.000 Euro.
Doch offenbar fand sich zunächst kein Interessent. So läuft das Immobilienangebot derzeit unter der Rubrik „Nachverkauf“. Wie eine Sprecherin des Auktionshauses erklärte, könnten sich nach der Auktion zwei Monate lang noch Interessenten melden. Ob das Objekt zur Winterauktion wieder aufgerufen wird, liege am Eigentümer. Dass das Areal als „derzeit noch bebautes Baugrundstück“beschrieben wird, zeigt, wo die Reise hingehen könnte. „Aufgrund des langjährigen Leerstandes ab 1993 und der fehlenden Instandhaltung sind eine Kernsanierung oder ein Abriss der Villa (kein Denkmalschutz) erforderlich“, heißt es im Auktionskatalog.
Wirklich überraschend ist das nicht. Zwar war vor wenigen Jahren noch die Rede davon, trotz Schäden an der Substanz der seit 1993 leerstehenden Villa wenigstens die Frontfassade zur Leibnizstraße zu erhalten und sie zur Rückseite mit moderner Architektur verschmelzen zu lassen. Doch spätestens seit Ende 2017 hatte auch der Verfechter dieser Idee, Projektentwickler Christian Matern, davon Abstand genommen. Es ist zwar nicht ausgeschlossen, wäre aber „aussichtslos, hier im Bestand sanieren zu wollen“, sagte er gestern auf Nachfrage.
Mit seiner MIL Projekt UG beschäftigt sich der Geraer – im Übrigen nicht Eigentümer des Grundstücks – seit Jahren mit dem Areal, war stark in die Überarbeitung des dann mit großer Mehrheit im Stadtrat beschlossenen Bebauungsplanes involviert. Damals noch das gesamte, etwa 8000 Quadratmeter umfassende und aus drei Teilflächen bestehende Biermann-Quartier im Blick, hat er sich spätestens mit der Veräußerung der beiden anderen Teilgrundstücke an einen Bauträger vor etwa zwei Jahren ganz seinem Konzept für den Villenstandort unter dem Projektnamen „Parkvilla Biermann“gewidmet.
Kernsanierung oder – wahrscheinlicher – Abriss
Konzept sieht Neubau mit historischen Anleihen vor
Dieses sieht den Abriss der alten Villa und einen architektonisch anspruchsvollen Neubau mit neoklassizistischen Anleihen des historischen Vorbildes, dem Erhalt des umgebenden Parks