Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Erste Virusgrippe-Fälle in Thüringen
Ministerium: Ein Patient wurde wegen der Schwere der Erkrankung bereits stationär behandelt
Die beinahe sommerlichen Temperaturen an diesem Wochenende können nicht darüber hinwegtäuschen: In Thüringen hat schon wieder die Grippe-Saison begonnen.
Wie das Gesundheitsministerium mitteilte, wurden in der ersten Oktoberwoche in Thüringen drei Influenza-Fälle labordiagnostisch bestätigt. Ein Patient sei so schwer erkrankt, dass er im Krankenhaus behandelt werden musste. In allen drei Fällen sei das Influenza B-Virus nachgewiesen worden.
Bundesweit sind nach Ministeriumsangaben bislang 30 Erkrankungen an echter Virusgrippe durch Labore bestätigt und dem Robert-Koch-Institut gemeldet worden. Zwölf Patienten hätten stationär aufgenommen werden müssen. Zu Todesfällen sei es in der neuen GrippeSaison noch nicht gekommen.
In der Vorjahressaison wurden in Thüringen rund 6200 nachgewiesene Grippe-Fälle registriert, 16 Menschen starben an den Folgen – die meisten am Virus-Typ A. Noch heftiger war die Grippe-Saison 2017/2018, als im Freistaat mehr als 16.400 Erkrankungen aufgetreten und 27 Grippetote zu beklagen gewesen waren.
Fachleute gehen allerdings von einer höheren Dunkelziffer aus, weil Ärzte bei eindeutigen klinischen Symptomen oft auf den Nachweis im Labor verzichten. Seit Kurzem ist der neue Vierfach-Impfstoff in den Thüringer Hausarztpraxen verfügbar, zur Impfung geraten wird vor allem chronisch Kranken, Personen ab 60 Jahren sowie Schwangeren. Bis sich der Schutz nach einer Impfung vollständig aufgebaut hat, dauert es 10 bis 14 Tage. Das RobertKoch-Institut empfiehlt deshalb, sich im Oktober oder November impfen zu lassen. Aber es kann auch im Dezember oder zu Beginn einer Grippewelle noch sinnvoll sein.