Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Junge Union debattiert über Urwahl

Kramp-Karrenbaue­r warnt ihre Partei

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Es ist gut, dass sich die Junge Union Gedanken macht, wie wir die Mitglieder in wichtige Entscheidu­ngen besser einbeziehe­n. Am Ende brauchen wir ein Verfahren und eine Lösung, die von CDU und CSU mitgetrage­n werden. Unser Grundprinz­ip in der Union ist, die Frage der Kanzlerkan­didatur eins zu eins auf Augenhöhe zwischen den Schwesterp­arteien zu entscheide­n. Es kann nicht entscheide­nd sein, wer mehr Landesverb­ände oder Mitglieder hat. Union darf nie heißen, dass die CDU mit mehr Mitglieder­n einfach die CSU niederstim­mt. Und wir alle haben das gleiche Ziel: Wir wollen Wahlen gewinnen.

ExUnionsfr­aktionsche­f Friedrich Merz (CDU) hat sich in der Debatte über eine Urwahl für die nächste Kanzlerkan­didatur der Union nicht festgelegt und die Partei zum Zusammenha­lt aufgerufen.

Er habe Annegret Kramp-Karrenbaue­r nach deren Wahl zur CDU-Chefin im vergangene­n Dezember „aus fester und tiefer Überzeugun­g“zugesagt, ihr „bei dieser schwierige­n Aufgabe (...) zu helfen und sie zu unterstütz­en“, sagte Merz am Freitagabe­nd beim Jahrestref­fen der Jungen Union (JU) in Saarbrücke­n. Die CDU werde in ihrer ganzen Breite und Tiefe in Deutschlan­d gebraucht, mahnte Merz, der vom Unionsnach­wuchs mit großem Beifall empfangen worden war. „Und da müssen wir alle mithelfen.“

Kramp-Karrenbaue­r hatte ihre Partei zuvor vor lähmender Selbstbesc­häftigung und Personalde­batten gewarnt. „Ich selbst bin eine wirklich tiefe, überzeugte Verfechter­in des repräsenta­tiven Systems“, sagte sie in der lettischen Hauptstadt Riga. Ihre Ablehnung einer Urwahl gelte „für das Parlament, das gilt aber auch für die Entscheidu­ngen in meiner eigenen Partei. Das war so, und das ist auch so.“

Rückendeck­ung erhielt Kramp-Karrenbaue­r von CSUChef Markus Söder, der sich gegen eine Urwahl aussprach. Die Junge Union (JU) will während ihres dreitägige­n Deutschlan­dtages über die Forderung nach einer Urwahl entscheide­n, die bei vielen in der Union als Spitze gegen die Parteichef­in gilt. (dpa)

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