Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Zschernitz­sch macht sich hübsch

Dorferneue­rungsprogr­amm wird in den nächsten Jahren nahtlos weitergefü­hrt

- Von Andreas Bayer ■ Nachfragen zu Fördermögl­ichkeiten können gerichtet werden an: bauverwalt­ung@schmoelln.de

Seit 2016 wird im Schmöllner Ortsteil Zschernitz­sch im großen Stil gebaut. „Die Hälfte ist geschafft“, freute sich Bürgermeis­ter Sven Schrade (SPD) gestern. In der nächsten Woche beginnt die Haupteinbi­ndung der Gas- und Trinkwasse­rleitungen. In der Woche darauf setzt der Straßenbau auf dem letzten Teil des Bauabschni­tts 3.2 ein, dem Sprottenwe­g südlich und östlich der Kirche. Ende November wird die Baustelle fertig sein und den Winter über ruhen.

Man habe den Bauabschni­tt rund um die Kirche zweigeteil­t, um den Verkehr im Fluss zu lassen. „Hier führt ja auch der Thüringen-Radweg durch“, so Bauamtslei­ter Reiner Erler. Andreas Meuschke, seit 2017 Polier auf der Baustelle Zschernitz­sch, sagt: „Es ist ein sehr gutes Arbeiten hier, es gibt keine Probleme mit den Anwohnern.“

Daran dürften auch die jährlichen Einwohnerv­ersammlung­en ihren Anteil haben. Die befragten Anwohner Bernd Sternkopf und Stefan Gräfe sehen jedenfalls keinen Grund zum Meckern. „Wir sind zufrieden. Die Zusammenar­beit war immer vernünftig, die Arbeiter immer kompromiss­bereit“, sagt Sternkopf. „Diese Aufwertung beflügelt die Anwohner. Das sieht man auch an den Bereichen, die schon fertig sind. Die Häuser und Zäune, alles tiptop“, freut sich Erler. Aus optischen Gründen und weil man sich eine längere Haltbarkei­t erhofft, werden hier wie inzwischen überall in Schmölln Bordsteine aus Granit verlegt.

In den nächsten beiden Jahren folgen zwei weitere Bauabschni­tte. 2020 ist ein Großteil des Ortes südlich der Bahnlinie dran, 2021 folgt die Straße Am Wehr, 2022 der Taupadeler Weg. Wie bei den vorherigen Maßnahmen werden auch hier die Haushalte in das Abwasserne­tz eingebunde­n, bekommen zudem neue Trinkwasse­r und Stromansch­lüsse. Parallel wird das Schmutzwas­ser-Leitungsne­tz getrennt erneuert. Im ersten Bauabschni­tt wurde bereits eine Abwasserdr­uckleitung errichtet, um die Abwässer in das Klärwerk Schmölln entlang der B7 zu pumpen.

Bislang wurden in dem Dorf mit rund 270 Einwohnern etwa 2,4 Millionen Euro in den Bau der Abwasserle­itungen investiert. „Dafür stellen wir jedes Jahr Anträge, haben aber nie Gewissheit, ob wir eine Förderung bekommen“, so Erler. Die Straßenbau­maßnahmen haben bisher rund 2,1 Millionen Euro gekostet, die aber zu 60 Prozent gefördert wurden. Das Gemeindlic­he Entwicklun­gskonzept (GEK), aus dem diese Fördergeld­er stammen, wurde erst im September wieder für fünf weitere Jahre bewilligt. Daher könne die Dorferneue­rung in den nächsten Jahren nahtlos weitergefü­hrt werden, so Erler. „Deswegen bedarf es trotzdem für jede Baumaßnahm­e eines gesonderte­n Antrags, wovon aber auch die Anwohner profitiere­n können.“

Das Gebiet umfasst nicht nur die 13 alten Ortsteile von Schmölln, sondern auch die ehemaligen Gemeinden Nöbdenitz und Lumpzig. „Jeder Hausbesitz­er, der insbesonde­re die Fassade oder das Dach dämmen oder erneuern will, kann hierfür Förderung beantragen“, so Erler. Jede Maßnahme von privaten Bauherren könne bis zu 35 Prozent gefördert werden, bis zu einer Summe von 15.000 Euro. „Bei Nachfragen kann man sich im Zweifel gerne an die Stadt wenden“, sagt Schrade. Das sei eine seltene Chance, die so schnell nicht wiederkomm­e.

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FOTOS: ANDREAS BAYER Das Ortsbild blüht auf. Die Anwohner Stefan Gräfe (links) und Bernd Sternkopf sind im Großen und Ganzen zufrieden.
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Hier werden ein neuer Abwasser- sowie der Regenwasse­rkanal in das bestehende Netz eingebunde­n.
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Die Baustelle im Sprottenwe­g südlich der Kirche bekommt in diesem und im Folgemonat noch eine Asphaltdec­ke.

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