Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Kämpfen, als gäbe es kein morgen
Fußball: Zeulenrodas Trainer Martin Lenßner erwartet mit Pokalgegner Eintracht Eisenberg ein offensiv starkes Team
Zeulenroda.
Reichenbach, Focke, Hädicke, Walther, die Riedels mit Jens und Heiko, Hädrich und Haubold sind nicht etwa die Namen eines Teils der Mannschaftsbesetzung der SpG FC Motor Zeulenroda am Sonnabend ab 14 Uhr im Achtelfinale des Thüringen-Pokals, sondern die eines Teils des Zeulenrodaer Aufgebotes vom 8. Juni 1991 in Gera-Zwötzen.
Dort fand an diesem Tag das erste Thüringer Pokal-Endspiel nach der Wende statt und der FV Zeulenroda war Finalist. Die Partie gegen den SV 1910 Kahla ging unter Trainer Siegfried Gneupel 4:6 nach Elfmeterschießen verloren.
Nun machen sich die Stegemann, Sengewald, Hollstein, Kotlinsky, die Schmidts mit Dominic und Dustin, Leistner und Schulz auf, ähnlich historisches zu schaffen. Die Voraussetzungen sind nicht schlecht, Zeulenroda hat ein Heimspiel und empfängt als zusätzliche Motivation den mit an der Spitze der Thüringenliga stehenden Tabellenzweiten. Dass die Eintracht des Ex-Jenaers Thomas Lässig verwundbar ist, hat in der Vorwoche das Punktspiel gegen den SC 1903 Weimar gezeigt, als die Schortentaler nach zehn Minuten 2:0 führten, nach 79 Minuten 2:3 hinten lagen. Erst Stephan Uhl schaffte zwei Minuten vor Toreschluss noch das 3:3.
Beim letzten Punktspiel-Aufeinandertreffen der samstäglichen Gegner vor etwas mehr als fünf Jahren lag Zeulenroda 0:2 hinten, kippte die Partie in ein 3:2 und spielte gleichfalls noch 3:3 unentschieden.
In das Achtelfinale zogen die Eisenberger durch einen 5:1-Erfolg bei der SG An der Lache Erfurt und durch ein 2:0 daheim gegen Oberligist Einheit Rudolstadt. Die Elf von Martin Lenßner kam durch ein 4:2 bei Schmölln und einen 2:1-Erfolg bei Jena-Zwätzen in die dritte Runde. Hier sieht Martin Lenßner die Eintracht als „hohen Favoriten“. Er erwartet ein „offensivstarkes Team“, dem Motor alles entgegen setzen will, was es hat. „Mit einem Messer zwischen den Zähnen werden wir den Gegner bekämpfen, als gäbe es keinen Morgen.“