Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Punkt gewonnen oder verloren
Greizer Bundesliga-Ringer trauern nach dem : bei Siegfried Hallbergmoos dem vergebenen Punktgewinn nach
Hallbergmoos.
Letztlich lässt es sich darüber streiten, ob die Bundesliga-Ringer des RSV Rotation Greiz beim 16:16 in Hallbergmoos einen Punkt verloren oder gewonnen haben.
Am Ende fehlten dem Moldawier Igor Besleaga (75 kg/g) drei Punkte zum nötigen 15:0 gegen den Hallbergmooser Vereinspräsidenten Michael Prill.
Der Greizer Trainer Tino Hempel durchlebte dabei unruhige Minuten. Das nach seiner Ansicht fehlende sanktionierende Eingreifen des Kampfrichters monierte er mehrmals und erhielt darauf hin die Gelb-Rote Karte.
Die Greizer hatten die Mannschaft diesmal gewollt umgestellt, denn es fehlten Sebastian Wendel und Alexander Grebensikov. Kurzfristig sprangen Stefan Lippke – nach mehr als 800 km langer Anreise aus Hamburg– und Rasul Galamatov ein.
Der Kampf begann hoffnungsvoll. Sven Cammin (57 kg/f) hatte trotz Rückstand das bessere Ende für sich. Der EM-Dritte Alin Alexuc-Ciurariu (130 kg/g) wurde seiner Favoritenrolle gegen den jungen Mathias Wimmer vollauf gerecht und gewann in der dritten Minute mit technischer Überlegenheit 17:2.
Gegen den sehr erfahrenen Litauer Justas Petravicius, der seit 2013 zu den ständigen Teilnehmern bei Welt-und Europameisterschaften der Männer gehört, stand der Grebensikov-Ersatz Rasul Galamatov (61 kg/g) vor einer unlösbaren Aufgabe. Er verkaufte sich aber sehr gut, musste aber in der vierten Minute eine 2:17-Niederlage einstecken.
Gegen den Türken Ahmed Bilici kam Stefan Lippke (98 kg/f) beim Stande von 0:8 bereits in der ersten Runde um eine Schulterniederlage nicht herum.
Im letzten Kampf vor der Pause war der Moldawier Vladimir Gotisan (66 kg/f) (10:4) klarer Favorit gegen das Hallbergmooser Eigengewächs Thomas Kopp. Doch mit dem erwarteten vier Punkten wurde es nichts. Der Moldawier hatte nicht seinen besten Tag erwischt und der Luckenwalder Kampfrichter Thomas Hausmann zog sich die Kritik der Greizer zu, da er den passiven Gegner nicht entsprechend sanktionierte. Erst kurz vor Schluss sicherte sich der Greizer beim Endstand von 9:1 die drei Siegpunkte.
Ein hervorragender Kampf gelang Mateusz Wolny (86 kg/g) gegen den schwedischen Vizeweltmeister Alexandros Kessidis. Zur Halbzeit 0:1 zurückliegend, führte der Greizer nach vier Minuten 2:1. Dann herrschte wieder Aufregung im Greizer Lager wegen einer umstrittenen Vierer-Wertung für den Schweden, der sich so 7:2 durchsetzte.
Überragend kämpfte Dawid Karecinski (71 kg/g), der auf Vladislavs Jakubovics traf. Beim ersten angeordneten Bodenkampf kam er bereits 30 Sekunden später durch Bodenrollen nach beiden Seiten zum vorzeitigen 15:0. So verkürzte Greiz den Rückstand auf 11:13.
Der deutsche Meister Martin Obst (80 kg/f) dominierte zwar Andreas Walter, doch fielen kaum Wertungen. Am Ende setzte sich der Routinier aus Berlin mit vier Einser-Wertungen durch (13:13).
Daniel Sartakov (75 kg/f) traf auf Vizemeister Ergün Aydin und hatte es schwer, da seinem Gegner u.a. zwei Vierer-Wertungen gelangen. „Bei Daniels risikoreichem Ringkampfstil ist alles möglich“, meinte Tino Hempel: „Er kann immer siegen, hätte heute aber auch zwei oder auch vier Punkte abgeben können.“So blieb nur noch Igor Besleagas Kampf gegen Prill, der diszipliniert passiv den Durchmarsch blockte. . .