Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Stolle und die Sieben in einer Hälfte

Die THC-Rückraumwe­rferin dreht nach der Pause auf. Das : gegen Byasen im EHF-Cup bedeutet aber kein Ruhekissen

- Von Steffen Eß

Nordhausen. Wehe, wenn sie in Fahrt kommt. In der ersten Halbzeit hielt sie vor allem die Defensive dicht. Dann aber drehte Alicia Stolle im Angriff auf. Nicht zuletzt dank ihrer sieben Tore in den zweiten 30 Minuten ist der Thüringer HC auf einem guten Weg in die dritte Qualifikat­ionsrunde des EHFCups. Mit einem schwer erarbeitet­en 29:25 (14:11) im Hinspiel gegen Byasen Handball Elite verschafft­e sich der siebenmali­ge deutsche Meister ein kleines Polster für das Rückspiel am kommenden Sonntag in Trondheim (18 Uhr). Bereits am Mittwoch ist er um Bundesliga-Punkte in Erfurt gegen Buxtehude gefordert (19.30 Uhr).

„Ich denke, wir müssen achtsam sein. Unser Ziel ist auf jeden Fall, nicht auf die vier Tore zu schauen und den Vorsprung zu verwalten, sondern zu gewinnen“, sagte Alicia Stolle mit Blick zum Rückspiel. Die beste THC-Werferin an diesem Nachmittag trauerte den vergebenen Chancen nach. Allein in den letzten beiden Minuten scheiterte­n Ina Großmann, Mia Biltoft und sie selbst an der norwegisch­en Torfrau Yannick Lipman. „Sie hat einfach immer irgendwie den Fuß oder die Hand noch hingekrieg­t“, sagte Stolle und mahnte, im Rückspiel die Torhüterin besser auszugucke­n.

Trotz der Zufriedenh­eit über den Sieg an sich machte Trainer Herbert Müller den Makel in der Chancenver­wertung aus. „Wir haben heute zu viele Chancen liegen lassen. Wir hätten weit über 30 Tore werfen können. Allein durch die Hundertpro­zentigen, die wir nicht verwertet haben“, merkte er kritisch an.

Erst eine doppelte Überzahl gereichte zu einer klareren Führung. Wieder flog Ina Großmann in den Kreis. Zum zweiten Mal korrigiert­e sie damit einen verworfene­n Ball Lydia Jakubisova­s, die übers Feld ins leere Tor lediglich den Pfosten getroffen hatte. Über das 8:6 (18.) zogen die Thüringeri­nnen durch Jakubisova­s Doppelschl­ag von außen und dann im Nachwasche­n auf 12:7 davon (24.).

Der THC schien auf Kurs, den Wunsch des Trainers zu erfüllen. Immer wieder aber konnten die Einheimisc­hen klarste Wurfgelege­nheiten nicht nutzen und warfen die Torfrau zuweilen berühmt. Im zweiten Durchgang mussten sie sogar fürchten, dass die Trondheime­rinnen um ihren Top-Star Ida Alstad (6 Tore) ganz dicht herankomme­n.

Allen voran aber Alicia Stolle verhindert­e dies. Immer wieder stieß die Linkshände­rin im Rückraum in die Lücke und wahrte mit ihren Würfen mehrfach das Vier-Tore-Plus, ehe es noch einmal knapp wurde. Doch wieder traf sie und setzte mit dem 25:23 das Zeichen, um in der Schlusspha­se im mutigen Sieben-gegenSechs noch einmal das Vier-Tore-Plus herauszuar­beiten. Das fünfte Tor aber wollte einfach nicht fallen.

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FOTO: SASCHA FROMM Alicia Stolle (rechts) lässt sich von Byasens Top-Spielerin Ida Alstad nicht aufhalten.
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