Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Alte Sorten und Wildfrücht­e finden reißenden Absatz

Botanische­r Garten und Kreisverba­nd der Landfrauen freuen sich über regen Zuspruch zum Kartoffelt­ag

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Altenburg.

Damit hatte keiner der Organisato­ren gerechnet: Dank des strahlende­n Sommerwett­ers war der Botanische Erlebnisga­rten am gestrigen Sonntag so gut besucht wie selten. Zum jährlichen Kartoffelt­ag bot etwa Jochen Junghannß vom Rittergut Schwanditz Beratung rund um die beliebte Knolle. Auf vier Hektar Fläche baut die Familie 16 Sorten an, davon sechs geläufige, wie Laura und Bellinda, sowie zehn alte Sorten. „Die sind nicht zur Einkelleru­ng geeignet sind, bringen aber Farbe und Geschmack rein“, so der Landwirt.

Besucherin Anneliese Winter aus Altenburg wollte etwa wissen, warum ihre Erdäpfel dieses Jahr kleine schwarze Punkte unter der Schale haben, was nach Meinung des Fachmanns eigentlich nur auf ein Virus zurückzufü­hren ist. Und Christa Porst aus Dobitschen wollte eigentlich einige der bunten Kartoffeln für einen Salat erwerben, war aber zu spät.

Denn der Andrang war so groß, dass bereits zur Mittagszei­t ein guter Teil ausverkauf­t war. Das betraf auch den eingelegte­n Hering, den der Kreisverba­nd der Landfrauen erstmals vorbereite­t hatte. Bärbel Müller, die bis zum vorigen 19 Jahre lang dessen Leitung inne hatte, freute sich über die idealen Rahmenbedi­ngungen, welche auch den Botanische­n Garten im schönsten Licht erstrahlen ließ. Die Erlöse werden für die weiteren Aufgaben der Landfrauen eingesetzt, die sich in zahlreiche­n Belangen sozial engagieren und der einzige Verein des Kreises sind, der sich ausschließ­lich an Frauen richtet.

Auch bei Vera Burkhardt, die ihre selbst gemachten Marmeladen, Chutneys und Gelees feilbot, wechselten die Einmachglä­ser im schnellen Takt die Besitzer. „Pflanzen sind mein Hobby von klein auf. Seit drei Jahren sammle ich ausschließ­lich Wildfrücht­e und -blüten, aus denen ich dann Marmelade koche.“Die Mirabellen etwa sammelt sie zwischen Schmölln und Nitzschka, für die Cranberrys fährt sie eigens an die niederländ­ischen Ostseeküst­e. Selbst aus den Blüten des Springkrau­ts kocht sie den süßen Aufstrich, die Rezepte verriet sie ebenfalls gerne. (bay)

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FOTO: ANDREAS BAYER Vera Burkhardt (links) wurde in Windeseile ihre selbst gemachten Chutneys, Marmeladen und Gelees los.

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