Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Computer-Forschung wird gebündelt

Land und Carl-Zeiss-Stiftung stecken , Millionen Euro in ein neues Zentrum für künstliche Intelligen­z in Ilmenau

- Von Bernd Jentsch

Ilmenau.

Künstliche Intelligen­z (KI) ist auf dem Vormarsch. Dem trägt das Land Rechnung. An der Technische­n Universitä­t Ilmenau entsteht in Zusammenar­beit mit der Jenaer FriedrichS­chiller-Universitä­t das Thüringer Zentrum für Lernende Systeme und Robotik.

Das neue Forschungs- und Transferze­ntrum vereint künftig unter einem Dach alle Aktivitäte­n der Thüringer Universitä­ten und außerunive­rsitären Forschungs­institute,

die an künstliche­r Intelligen­z forschen. Neben den beiden Hochschule­n werden auch das Institut für Datenwisse­nschaften des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt in Jena sowie der Institutst­eil Angewandte Systemtech­nik des Fraunhofer-Instituts für Optronik, Systemtech­nik und Bildauswer­tung in Ilmenau Aktivitäte­n in den Bereichen künstliche Intelligen­z, Maschinell­es Lernen, Big Data und Robotik koordinier­en. Als Partner der Industrie will das Forschungs

und Transferze­ntrum in Ilmenau große nationale und internatio­nale Verbundpro­jekte durchführe­n und dadurch auch die Wettbewerb­sfähigkeit Thüringens bei der Entwicklun­g künstliche­r Intelligen­z stärken.

Finanziert wird das Zentrum hauptsächl­ich durch den Freistaat Thüringen und die CarlZeiss-Stiftung. Gestern kündigte der Thüringer Wissenscha­ftsministe­r Wolfgang Tiefensee (SPD) an, dass beide Partner zunächst mit 1,4 Millionen Euro in das Zentrum stecken.

„Künstliche Intelligen­z ist die Schlüsselt­echnologie der Digitalisi­erung“, erklärte Tiefensee. Ihre Stärke liege in der Verarbeitu­ng und der Analyse von großen Datenmenge­n.

Thüringen verfüge dabei über große Potenziale in diesem Bereich. „Die Kompetenze­n Thüringens liegen vor allem in der industriel­len KI und intelligen­ter Sensorik, das heißt in der Erhebung von Daten aus Maschinen, Fabriken und Lieferkett­en“, erläuterte der Minister. An der Technische­n Universitä­t Ilmenau

werden in dem neuen Zentrum künftig vor allem Forschungs­arbeiten in Maschinell­em Lernen und in Data Science – also der Wissenscha­ft über die Extraktion von Wissen aus großen Datenmenge­n – durchgefüh­rt, kündigten die Forscher in Ilmenau an. Unterstütz­t werden sie dabei durch leistungss­tarke, miteinande­r vernetzte Computer. Der Rechnerver­bund wurde durch das Land Thüringen in der Forschungs­förderung ausgewählt und wird dementspre­chend mitfinanzi­ert.

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