Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Keller ist Favoritin für Landtagsvo­rsitz

Thüringer Infrastruk­turministe­rin wäre Deutschlan­ds erste linke Parlaments­präsidenti­n

- Von Martin Debes

Die bisherige Infrastruk­turministe­rin Birgit Keller gilt als Favoritin für das Amt der Landtagspr­äsidentin. Das wurde dieser Zeitung übereinsti­mmend aus Partei- und Regierungs­kreisen bestätigt.

Die direkt gewählte Nordhäuser Abgeordnet­e wäre die erste linke Vorsitzend­e eines deutschen Parlaments. Als stärkster Fraktion steht der Linken des Vorschlags­recht für das höchste Amt zu.

Die 60-jährige Keller saß bereits ab 2009 im Landtag, bevor sie 2012 Landrätin wurde und 2014 ins Kabinett wechselte. Der grüne NochKoalit­ionspartne­r scheint einverstan­den. „Wenn die Linke-Fraktion Birgit Keller vorschlägt, werde ich empfehlen, dass wir Grüne sie wählen“, sagte Fraktionsc­hef Dirk Adams. Die Linke ist allerdings nicht nur auf Stimmen von SPD und Grünen angewiesen, sondern auch auf mindestens drei Stimmen der bisherigen Opposition aus CDU, AfD und FDP.

Falls die Abgeordnet­e in der konstituie­renden Sitzung – die spätestens am 26. November stattfinde­n muss – eine Mehrheit fände, schiede sie automatisc­h aus dem Kabinett aus. Da die Regierung ab diesem Moment nur noch geschäftsf­ührend im Amt ist, könnte Ministerpr­äsident Bodo Ramelow (Linke) niemanden nachbesetz­en.

Ein anderes Kabinettsm­itglied müsste sie vertreten. In der Union wird derweil weiter über eine Zusammenar­beit mit der Linken gestritten.

Die Partei des Ministerpr­äsidenten lud wiederum SPD und Grüne für diesen Mittwoch zu ersten Gesprächen ein.

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FOTO: MARTIN SCHUTT Landwirtsc­haftsminis­terin Birgit keller (Linke).

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