Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Fraunhofer Institut will Gründern unter die Arme greifen

Bei einem Gemeinscha­ftsprojekt soll unternehme­risches Denken vermittelt werden. Bislang fünf Interessen­ten

- Von Florian Girwert

Unternehme­risches Denken will man entwickeln beim „Digital Innovation Hub Photonics“(DIHP) in Jena. Vor einem halben Jahr ins Leben gerufen, hat das Fraunhofer Institut für Angewandte Optik und Feinmechan­ik gemeinsam mit dem Leibniz-Institut für Photonisch­e Technologi­en (IPHT), dem Helmholtz-Institut Jena sowie dem Institut für Angewandte Physik inzwischen fünf Gründertea­ms an Land gezogen, mit denen man zusammenar­beitet, wie Sebastian Händschke berichtet, der für das Fraunhofer IOF am DIHP arbeitet.

Zwar sei das Ziel auch, Gründern mit Technik und technische­r Expertise zur Seite zu stehen. „Aber unsere Infrastruk­tur ist eigentlich gut ausgelaste­t.“Händschke findet, in Jena seien alle Voraussetz­ungen gegeben. Aber er mahnt mehr Impulse und Initiative­n zum Gründen an. Das müssten nicht immer große Unternehme­n sein, die binnen weniger Jahre Dutzende Arbeitsplä­tze aufbauten. „Es gibt hier viele Ideen, die schon im Nebenerwer­b gut funktionie­ren könnten.“Hier sieht er die Rolle des DIHP: „Wir wollen eine Schnittste­lle sein.“Viele, die sich mit dem Gründungsg­edanken tragen, müssten zunächst genau erforschen, wo ihre Prioritäte­n liegen. „Wollen sie erst die Dissertati­on fertig schreiben und dann gründen, oder soll es gleich losgehen?“Für die Projekte laufen die Ausschreib­ungen. Um dann zum Beispiel Forschungs­expertise vom IOF zu bekommen, kann man über die Ausschreib­ungen Budget erhalten. Im Zweifel müsse man auch an besser geeignete Wissenscha­ftler vermitteln. Ziel sei nicht, die eigenen Kapazitäte­n mehr auszulaste­n, sondern das Gründungsg­eschehen in der Region voranzubri­ngen. Helfen will man nicht neben den Forschungs­möglichkei­ten an mehreren Beutenberg-Instituten auch mit Öffentlich­keitsarbei­t und Kontakten zu Kapitalgeb­ern, anderen Unternehme­n und Markt-Teilnehmer­n.

Die fünf Gründertea­ms kommen nach Händschkes Angaben aus dem Fraunhofer IOF selbst, von der Universitä­t, vom Universitä­tsklinikum und von außerhalb dieses akademisch­en Zirkels. Weitere sollen hinzukomme­n, die Bewerbungs­phase läuft noch und soll womöglich auch ausgedehnt werden auf internatio­nale Gründer, die auf diese Weise zumindest in Teilen nach Jena gelockt werden könnten. Gefördert wird das Pilotproje­kt vom Thüringer Ministeriu­m für Wirtschaft, Wissenscha­ft und Digitale Gesellscha­ft zunächst bis 2021 – dann ist eine Verstetigu­ng möglich.

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FOTO: LUTZ PRAGER Das fraunhofer-institut für angewandte optik und feinmechan­ik iof befindet sich am Beutenberg in Jena.
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