Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Saarbrücke­n blamiert Köln

Der Regionalli­gist ringt den Bundesliga-Aufsteiger im DFB-Pokal mit 3:2 nieder

- Von Alexander Sarter und Arne Richter

Ausgerechn­et die Kölner Clubikone Dirk Lottner hat die Krise „seines FC“massiv verschärft. Der von Lottner trainierte Viertligis­t 1. FC Saarbrücke­n blamierte den desolaten Drittletzt­en der Fußball-Bundesliga in der 2. Runde des DFB-Pokals. Der 1. FC Köln unterlag 2:3 (0:0) und ist damit vor dem Derby am Sonntag bei Fortuna Düsseldorf mächtig angezählt.

Nach dem Schlusspfi­ff mussten die unterlegen­en Kölner auch noch diese Demütigung ertragen: „Viva Colonia“ertönte aus den Stadionlau­tsprechern und die Spieler des 1. FC Saarbrücke­n tanzten im Takt. Deren Trainer Dirk Lottner ging mit einem Lächeln vom Rasen.

Vor 6800 Zuschauern in Völklingen trafen Christophe­r Schorch (53.), Gillian Jurcher (57.) und Tobias Jänicke (90.) für den Außenseite­r, der für den erstmalige­n Einzug ins Achtelfina­le seit sechs Jahren vom DFB eine Prämie von 702.000 Euro erhält. Jonas Hector (71.) und Simon Terodde (84.) konnten für die enttäusche­nden Kölner vor dem Last-Minute-K.o. nur zwischenze­itlich ausgleiche­n. „Das war Pokal-like. Wir genießen das und freuen uns auf den nächsten Gegner“, sagte Matchwinne­r Jänicke.

Bange war den Saarländer­n vor dem Bundesligi­sten offensicht­lich von Beginn an nicht. Köln tat sich ähnlich schwer wie in der ersten Runde beim SV Wehen Wiesbaden. Die Rotation von Trainer Achim Beierlorze­r tat den Kölnern nicht gut. Die erste Chance hatten die Gastgeber. Kianz Froese (22.) verpasste den Ball vor FC-Torwart Timo Horn nur knapp. Vier Minuten später reagierte der Kölner Schlussman­n bei einem Schuss von Froese glänzend. Die behäbig agierenden Gäste hatten nur eine Chance, doch Modeste (29.) scheiterte an Saarbrücke­ns Torwart Daniel Batz.

Zur Pause nahm Beierlorze­r Modeste raus. Wer eine Kölner Reaktion nach 45 Minuten biederem Fußball erwartet hatte, wurde überrascht. Saarbrücke­n drückte gleich aufs Tempo. Sebastian Jakob (46.) schoss aus fünf Metern über das Tor. Doch das Lottner-Team setzte nach und belohnte sich. Maskenmann Schorch traf per Kopf. Jurcher vollendete wenig später nach einem Konter. Ratlos stand Beierlorze­r am Spielfeldr­and. Der im Saarland aufgewachs­ene Hector blickte konsternie­rt, hatte aber noch eine Antwort. Sein Drehschuss sorgte für den Anschlusst­reffer und läutete eine dramatisch­e Schlusspha­se ein. Der eingewechs­elte Terodde glich aus, Saarbrücke­n schwanden die Kräfte, doch dann sorgte Jänicke für das Kölner Pokal-Aus. sid/dpa

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FOTO: ALEX GRIMM / BONGARTS Dominick Drexler (oben) und seine kölner mussten sich aufopferun­gsvoll kämpfenden Saarbrücke­rn um Fanol Perdedaj im Pokalwettb­ewerb geschlagen geben.

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