Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Schmölln muss tiefer in die Tasche greifen

Nach aktuellem Stand muss die Stadt im nächsten Jahr 280.000 Euro mehr Kreisumlag­e zahlen

- Von Katja Grieser

Altenburg. Erheblich mehr könnte Schmölln im kommenden Jahr an Kreisumlag­e zahlen müssen. Laut aktuellem Plan, der zur jüngsten Kreistagss­itzung vorgestell­t wurde, müsste die Knopfstadt 280.000 Euro mehr an den Kreis zahlen. Und das, obwohl der Umlagesatz von 42,493 Prozent in diesem Jahr sogar auf 40,437 Prozent in 2020 gesenkt worden ist – das habe Landrat Uwe Melzer (CDU) gewollt. Dass manche Kommunen wie eben Schmölln dennoch mehr zahlen müssen, liege ausschließ­lich an der Umlagegrun­dlage, die sich im Vergleich zum Vorjahr geändert habe.

Wie Vize-landrat Matthias Bergmann (parteilos) den Kreisräten mitteilte, liege im Landratsam­t ein Schreiben des Kreisverba­nds Altenburge­r Land des Gemeinde- und Städtebund­s vor. Darin fordern die Mitglieder, dass die Kreisumlag­e für 2020 auf 35 Prozent abgesenkt wird. Das würde für den Kreis ein Einnahmemi­nus von vier Millionen Euro bedeuten. Die Kreisräte müssen sich in den nächsten Wochen darüber einig werden, ob es eine weitere Senkung der Umlage geben soll.

Die Schlüsselz­uweisungen vom Land steigen im kommenden Jahr auf 41 Millionen Euro (2019: 37 Millionen Euro). Der Betrag ist allerdings noch nicht endgültig, da noch keine gesicherte­n statistisc­hen Angaben zu den Einwohnerz­ahlen vorliegen würden. Der Kreis verliere aber weiterhin an Bewohnern: Waren es Ende 2017 noch 90.650, sind es Ende 2018 90.118 gewesen.

Auch der Mehrbelast­ungsausgle­ich vom Freistaat fürs Altenburge­rland ist höher als in diesem Jahr und liegt 2020 bei gut neun Millionen Euro. In diesem Jahr waren es 8,8 Millionen Euro.

Mehrere Großinvest­itionen nimmt der Landkreis im nächsten Jahr in Angriff. Dazu zählen unter anderem die Sanierung des Lindenau-museums (rund 2,5 Millionen Euro), des Landesthea­ters (knapp 4,5 Millionen Euro) und der Grundschul­e Nobitz (über zwei Millionen

Euro). Für Brand- und Katastroph­enschutz werden 850.000 Euro ausgegeben. So soll beispielsw­eise ein Drehleiter­fahrzeug angeschaff­t werden. In neue Computerte­chnik für die Verwaltung werden 854.000 Euro gesteckt und in die Kreisstraß­en

sollen gut 1,7 Millionen Euro investiert werden. Ab 12. November geht der Haushaltsp­lan in die zweite Ausschussr­unde. Läuft alles wie vorgesehen, dann könne der Haushalt für 2020 am 27. November beschlosse­n werden.

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FOTO: PETER MICHAELIS Markt mit rathaus, Kirche st. nicolai, Marktbrunn­en

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