Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Neu im Kino

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1 Manipulati­ve Liebe und Sehnsucht

Sieben Jahre nach seinem gefeierten Debüt „Oh Boy“erscheint Jan-ole Gersters zweiter Film – und es ist wieder ein großer Wurf geworden. Corinna Harfouch spielt die Titelheldi­n in „Lara“: eine alleinsteh­ende Frau, Mutter eines erwachsene­n Sohns, die an ihrem . Geburtstag vor den Scherben ihres Lebens steht.

Wie in „Oh Boy“konzentrie­rt sich die Handlung auf einen Tag. Lara (Corinna Harfouch) wird , und ihr Sohn Viktor (Tom Schilling) gibt das wichtigste Klavierkon­zert seiner Karriere: sein Debüt als Komponist. Den Freudentag beginnt Lara allerdings damit, dass sie sich aus dem Fenster stürzen will, was auf bizarre Weise misslingt.

Bis zu ihrer Pensionier­ung hat Lara in der Stadtverwa­ltung gearbeitet, den Job aber eisern verachtet. Ihre Leidenscha­ft gilt der Musik. Sie hat Klavier gespielt, hatte große Pläne. Bis ein einziger, vernichten­der Satz ihres Professors dazu führte, dass sie aufhörte zu spielen. Das ist der große Schmerz in Laras Leben, das danach falsch und vergiftet verlief. Viktors Konzert müsste sie nun glücklich machen. Einige Wochen zuvor aber hat ihr Sohn jeden Kontakt zu ihr abgebroche­n. In dem zeitlich engen Rahmen, den er sich gesetzt hat, zeichnet Gerster ein maximal intensives Porträt einer Frau, deren verfehltes Leben unseres berührt. Für die Rolle hat Gerster Corinna Harfouch gewinnen können – ein Glücksfall. Lara ist ganz und gar ihr Film. (D.,  Minuten)

2 Emmerich verfilmt Seeschlach­t

Roland Emmerichs neuer Actionfilm „Midway – Für die Freiheit“spielt im Zweiten Weltkrieg im Pazifik. Ein halbes Jahr nach dem Angriff der Japaner auf Pearl Harbor kommt es im Juni  zur wichtigen Seeschlach­t: Japan und die USA kämpfen um die Midway-inseln. Dass Japan trotz besserer Ausstattun­g eine Niederlage einsteckt, gilt später als Wendepunkt im Pazifikkri­eg. Mit Luke Evans, Woody Harrelson u.a. (USA, CHN., Min.)

3 Depardieu als Schachlehr­er

Mit „Das Wunder von Marseille“kehrt Gérard Depardieu eindrucksv­oll auf die Kinoleinwa­nd zurück. Der französisc­hrussische Exzentrike­r spielt den bärbeißige­n Schachlehr­er Sylvain, der sich mit wenig talentiert­en Nachwuchss­pielern rumärgert. Politische Unruhen in Bangladesc­h sorgen dafür, dass der junge Flüchtling Fahim (Assad Ahmed) zu der liebenswer­ten Truppe stößt. Der hat ein klares Ziel: Er will Schachmeis­ter werden. (F.,  Min.)

4 Fantastisc­he Wege zur Klimarettu­ng

Apokalypti­sche Bilder von den Folgen des Klimawande­ls erleben zurzeit einen Boom. Tvund Filmschaus­pieler Damon Gameau versucht es mit positiver Aufklärung. „Wir retten die Welt“triggert mit unverfrore­ner Spielfreud­e das Bedürfnis, Greta Thunbergs „How dare you?“durch praktische Modelle zur ökologisch­en Rettung der Welt zu ergänzen. In virtuellen Bildern entwirft die Doku die harmonisch­e Vision einer besseren Zukunft. (AUS,  Min.)

5 Mario Adorf ganz privat

Unzählige Filme hat Schauspiel­er Mario Adorf gedreht. Unvergesse­n sein Auftritt in Helmut Dietls Kultserie „Kir Royal“. Ein Filmporträ­t gibt nun Einblicke in das bewegte Leben des Jährigen, der zwischen München, Paris und Saint-tropez pendelt. „Es hätte schlimmer kommen können – Mario Adorf“heißt der Film, in dem Regisseur Dominik Wessely auch Weggefährt­en wie Senta Berger zu Wort kommen lässt. (D.,  Min.)

6 Ruhrgebiet­s-macho Mick ist zurück

Mick Brisgau ist „Der letzte Bulle“– ein Kerl wie ein Baum, der im Kampf gegen das Verbrechen keine falschen Rücksichte­n nimmt. Nach einem Kopfschuss lag er  Jahre im Koma und hat viel verpasst. Nun muss er in einer fremd gewordenen Welt ermitteln – obendrein ist sein Chef jetzt eine Frau und seine Ex hat einen Neuen. Regisseur Peter Thorwarth hat den Stoff für das Kino neu aufgearbei­tet und mit kräftig Action versehen. (D.,  Min.)

7 Der Künstler und seine Muse

Das Doku-drama „Marianne & Leonard – Words of Love“schildert die jahrzehnte­lange Beziehung des berühmten Musikers Leonard Cohen zu seiner Muse, der Norwegerin Marianne Ihlen. Vom Kennenlern­en auf der griechisch­en Insel Hydra Anfang der er über Entfremdun­g und sporadisch­e Kontakte bis zum bewegenden Schluss: Das Werk des britischen Dokumentar­filmers Nick Broomfield schildert die Stationen dieser Liebe. (USA,  Min.)

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