Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Zehntausende Siemens-mitarbeiter erhalten neue Verträge
Zäsur beim Traditionskonzern. 88.000 Beschäftigte wechseln zu Siemens Energy mit Michael Sen an der Spitze
Zehntausende Siemensianer erhalten neue Arbeitsverträge. Mit der Abspaltung der Energiesparte soll fast jeder vierte Beschäftigte den heutigen Industriekonzern verlassen. Mit Siemens Energy entsteht ein eigenständiges Unternehmen. Betroffen sind weltweit rund 88.000 Mitarbeiter. „Niemand wird schlechter gestellt sein“, kündigte
Michael Sen, der künftige Chef von Siemens Energy, im Gespräch mit unserer Redaktion an.
Rund 26.000 Beschäftigte des neuen Unternehmens arbeiten in Deutschland. Große Standorte befinden sich in Erfurt und Görlitz, Berlin und Hamburg, Duisburg und Mülheim. Für die Mitarbeiter in Deutschland werde die Siemens Gas and Power Gmbh & Co. KG neuer Arbeitgeber, erklärte Sen.
„Das ist ein sehr technischer Akt, der in einem so genannten Unterrichtungsschreiben erklärt wird. Die 15 Seiten lesen sich also ein bisschen wie ein Beipackzettel.“Darin sei „alles geregelt“– bis hin zur Altersversorgung.
Eine Standort-garantie gibt es indes nicht. „In dem Markt, in dem wir uns befinden, wären solche Vereinbarungen nicht zielführend“, sagte Sen. Der Markt sei attraktiv, aber umkämpft. Auch der künftige Unternehmenssitz ist noch unklar.
Bis ins Jahr 2022/23 soll das Unternehmen Kosten in Höhe von rund einer Milliarde Euro einsparen. Dazu laufen nach Angaben des designierten Chefs von Siemens Energy bereits Stellenabbauprogramme an verschiedenen Standorten. „Ob wir weitere Einsparungen erzielen müssen, hängt von der Marktsituation ab“, erläuterte Sen.