Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Früh ins Bett für ein Ende der „Magerkost“

Fußball-drittligis­t FC Carl Zeiss Jena will heute bei Viktoria Köln auswärts das erste Mal punkten

- Von Holger Zaumsegel

Jena. Der Mannschaft­sbus stand schon abfahrbere­it vor der Tür. Nach einem gemeinsame­n Mittagesse­n machte sich das Team von Fußball-drittligis­t FC Carl Zeiss Jena am frühen Donnerstag-nachmittag auf gen Sportpark Höhenberg in Köln, in dem es heute ein Wiedersehe­n mit dem einstigen Relegation­sgegner Viktoria gibt. Nach der Ankunft verordnete Rico Schmitt seinen Spielern eine „frühe Bettruhe – angemessen des Alters“. Darunter versteht Jenas Trainer, dass vor 24 Uhr die Lichter in den Zimmern ausgehen. „Ich möchte nicht mit dem Stethoskop an den Zimmertüre­n lauschen“, sagt er. Da vertraue er seinen Spielern schon. Aber ausreichen­d Schlaf gehöre einfach dazu, um eine Bestleistu­ng zu bringen.

„Und wir brauchen eine Bestleistu­ng – ganz klar“, sagt der 51-Jährige. Die „Magerkost“, die den Fans bisher in dieser Spielzeit auswärts kredenzt wurde, soll endlich ein Ende haben. Die lediglich fünf Punkte, auf die es der Tabellenle­tzte nach 14 Spielen bringt, wurden allesamt im heimischen Ernst-abbe-sportfeld gewonnen. Und nach dem ersten Saisonsieg gegen Hansa Rostock (3:1) am Sonntag soll nun endlich auch auf des Gegners Platz der Bock umgestoßen werden.

Leicht wird das auf keinen Fall, weiß Schmitt. „Viktoria ist bisher der stärkste Aufsteiger und ist klarer Favorit.“Vom 3:2-Erfolg zum Relegation­sauftakt vor zwei Jahren können sich die Thüringer nichts mehr kaufen. Schmitt warnt insbesonde­re vor den starken Offensivsp­ielern der Rheinlände­r. Allein der Ex-erfurter Albert Bunjaku (10 Tore), Mike Wunderlich (6) und Simon Handle (7) haben zusammen schon fast doppelt so viele Tore erzielte wie die gesamte Mannschaft des FC Carl Zeiss (12).

Vielleicht ist die Rückkehr von Julian Günther-schmidt in den Jenaer Kader auch als Fingerzeig an den eigenen Angriff zu verstehen. Der Stürmer nimmt den Platz von Talent Niklas Jahn ein. Ansonsten vertraut der Zeiss-coach auf die Elf, die gegen Rostock den ersten Erfolg geholt hat. Und wenn seine Mannen mit der gleichen Einsatzfre­ude in Köln zu Werke gehen, könnte das erste Auswärts-„festmahl“folgen.

Viktoria Köln – Jena, Freitag, 19 Uhr

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FOTO: FRANK STEINHORST Julian Günther-schmidt (links), hier im Landespoka­lspiel gegen Großengott­ern, kehrt in den Jenaer Kader zurück.

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