Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Vom Erfolg und seinen Tücken
Die Geraer Rollhockeyspielerinnen starten am 16. November in ihre zweite Zweitligasaison
Als Bundesliga-fünfter hatten sich die Rollhockeyspielerinnen des RSC Gera vor zwei Jahren für einen Rückzug aus der höchsten Spielklasse entschieden.
In der zweiten Bundesliga holten sich die Geraerinnen im Vorjahr souverän den Sieg, peilen in der kommenden Saison die Titelverteidigung an und eigentlich wollen die Blau-weißen so schnell wie möglich wieder in die Bundesliga aufsteigen. Doch nicht um jeden Preis und wenn, dann gut vorbereitet und vorrangig mit Spielerinnen aus den eigenen Reihen.
„Der Rückzug aus der Bundesliga war ein richtiger Schritt“, sagt Kapitänin Sabrina Adam. „Wir wollten unseren eigenen Spielerinnen die Möglichkeit geben, Spielpraxis zu sammeln, sich weiterzuentwickeln.“Dieser Prozess sei noch nicht abgeschlossen.
Sabrina Adam, Jessica und Natalie Sudin und die einzige Gastspielerin Viktoria Kemmerling (Regensburg) bilden das bundesliga-erfahrene Quartett, das für den Erfolg der Mannschaft steht.
Nach und nach sollen auch die Jüngeren mehr Spielzeit bekommen. „Es macht Spaß mit ihnen zu arbeiten. Alle sind regelmäßig zum Training da, sind mit Spaß und dem nötigen Ehrgeiz bei der Sache“, sagt Sabrina Adam. Es lohne sich dran zu bleiben, auf lange Sicht schlägt Fleiß Talent. Die 28-Jährige, das zweite Jahr Kapitänin der Zweitligamannschaft, ist neben Trainer Robert Kötter bei fast jedem Training der U17-spielerinnen dabei. Mit Luise Kötschau steht eine U15-nationalspielerin im Team, die jetzt auch eine Einladung zum Sichtungslehrgang der U 17 erhielt.
Aus der U11-mannschaft, die bei der deutschen Meisterschaft in der Panndorfhalle in diesem Jahr Vizemeister wurde, werden in absehbarer Zeit Spielerinnen nachrücken.
„Wir halten noch durch, bis die Jüngeren soweit sind“, sagt Sabrina Adam mit einem Lachen.
Sie begann einst mit sieben Jahren, legte dann eine Pause ein und ist die vergangenen 15 Jahre wieder beim Rollhockey. Von Beruf ist sie Heilerziehungspädagogin und ihr Sohn Tayler geht auch im RSC Gera auf Torejagd. Doch eines ist sicher: In ihrer Laufbahn möchte die gebürtige Geraerin noch einmal in der 1. Bundesliga auflaufen.
Doch zunächst steht die zweite Saison in der zweiten Bundesliga auf dem Programm. Die Mannschaften vom RRV Gottmadingen, VFL Hüls und dem RC de Lichtstadt aus den Niederlanden waren schon im Vorjahr dabei. Mit Darmstadt kommt eine weitere Mannschaft hinzu – wie Gera auch schon in der Bundesliga aktiv. „Die Spielstärke von Darmstadt können wir nicht einschätzen“, sagt Robert Kötter. Dem langjährigen Geraer Zweitligaspieler kommt es aber nicht ausschließlich auf das Ergebnis an.
„Klar wollen wir jedes Spiel gewinnen“, sagt er. Doch es gehe um die Umsetzung einer Spielidee. Spielzüge müssen sitzen, das Umkehrspiel verbessert werden.“Der Trainer weiß, dass der Erfolg seine Tücken hat. „Im Erfolg ist man oft nicht bereit, etwas zu ändern, weil man erfolgreich ist. Man entwickelt sich nicht weiter.“Und genau das soll den Geraerinnen nicht passieren. „Wir wollen erfolgreich sein und den nächsten Schritt gehen.“In Richtung Aufstieg 1. Bundesliga. termine
16. November, Turnier in Gera: 10 Uhr: RC de Lichtstadt – RRV Gottmadingen, 11.30 Uhr: RSC Gera – Gottmadingen, 13.00 Uhr: Gera – Lichtstadt.
30. November: Driv-pokal-viertelfinale: RSC Gera – RSC Cronenberg,
23. Februar 2020: Turnier in Gottmadingen, 29. März: Turnier in Darmstadt,
10. Mai: Turnier in Eindhoven.
uu