Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Größte Dichte an Stiftungen im Osten

Jena ist Spitzenrei­ter im Freistaat

-

Thüringen hat die größte Dichte an Stiftungen im Osten Deutschlan­ds. Auf 100.000 Einwohner kämen 16 Stiftungen – zwei mehr als in Sachsen und Sachsenanh­alt, teilte der Bundesverb­and Deutscher Stiftungen mit.

Alle drei Bundesländ­er rangierten damit aber deutlich unter dem bundesdeut­schen Durchschni­tt (28 Stiftungen). Insgesamt sind nach den Angaben des Verbandes seit der Wiedervere­inigung bis Ende 2018 in den fünf ostdeutsch­en Bundesländ­ern 1337 rechtsfähi­ge Stiftungen bürgerlich­en Rechts gegründet worden. Bis Ende Oktober 2019 seien bereits 30 neue Stiftungen hinzugekom­men, sagte der Vorstandsv­orsitzende Joachim Rogall. Dennoch machten die ostdeutsch­en Stiftungen nur sieben Prozent der 22.743 Stiftungen in ganz Deutschlan­d aus, fügte er hinzu.

Zudem gebe es kulturelle Unterschie­de in der Stiftungsl­andschaft: So spielten im Osten kapitalsta­rke Einzelstif­ter eine geringere Rolle, erklärte Eva Sturm, Beiratsmit­glied des Bundesverb­andes und Vorstand der Cellex Stiftung Dresden. Dafür hätten Bürger- und Gemeinscha­ftsstiftun­gen, in denen sich viele Menschen zusammen engagierte­n, eine besondere Bedeutung. Statt durch Erträge aus dem Stiftungsv­ermögen stemmten sie ihre Arbeit durch bürgerscha­ftliches Engagement und über Spenden, so Sturm.

Stiftungsh­auptstadt ist in Ostdeutsch­land Potsdam mit 31 Stiftungen pro 100.000 Einwohnern. Auf Platz zwei folge Jena mit 29 Stiftungen, hieß es vom Bundesverb­and. In Thüringen existierte­n 355 Stiftungen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany