Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Wahlhelferin aus Gera wartet zehn Tage aufs Erfrischungsgeld
Nach unserer Anfrage bei der Stadt soll die kleine Entschädigung für über 600 Ehrenamtliche nun überwiesen sein
Die Landtagswahl ist nun schon wieder zwei Wochen her. Am Mittwoch erreichte unsere Redaktion ein Hilferuf aus einem Zwötzener Wahllokal, dass auch zehn Tage nach der Abstimmung ehrenamtliche Wahlhelfer noch auf ihre Entschädigung, das sogenannte Erfrischungsgeld warten würden. Bislang, so erklärte Wahlvorsteherin
Sabine Michalczak, sei diese eher symbolische Summe noch am Wahlabend bar ausgezahlt worden. Dieses Mal habe man sich erstmals auf eine Überweisung verständigt. Dass man nun aber nach stundenlangem Einsatz am Wahlsonntag so lange auf das Geld warten müsse, sagt sie, führe in der Konsequenz dazu, dass Wahlhelfer abspringen. Das sei ihr von einigen Wahlhelfern bereits signalisiert worden.
„Es ist richtig, dass für ehrenamtliche Wahlhelferinnen und Wahlhelfer zur Landtagswahl am 27. Oktober 2019 erstmals das Erfrischungsgeld per Überweisung gezahlt wurde“, erklärte die Stadtverwaltung Gera auf unsere Nachfrage. Dies diene der Arbeitsvereinfachung. Deshalb habe man alle Wahlhelfer um ihre Kontoverbindung gebeten. Ohne konkret auf die Fragen einzugehen, ob besondere Ursachen die Überweisung verzögerten oder es sich um die übliche Dauer solcher Transaktionen handelt, und ob Einzelfälle oder alle Wahlhelfer betroffen sind, erklärt die Stadt am 7. November, kurz vor 16 Uhr: „Die Erfrischungsgelder sind inzwischen zur Zahlung angewiesen und müssten bei allen auf dem jeweiligen Konto der Wahlhelferinnen und Wahlhelfer eingegangen sein.“Sabine
Michalczak bestätigte für sich am Freitagfrüh, dass tags zuvor das Geld eingegangen sei.
Die Höhe der Aufwandsentschädigung für ehrenamtliche Wahlhelfer, so die Stadt, liegt je nach Funktion im Wahlvorstand zwischen 15 und 45 Euro, wie erwähnt eher symbolische Beträge. Bei 641 Wahlhelfern zur Landtagswahl komme aber dennoch eine nicht unerhebliche Summe zusammen.