Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Ein großer Dank an Nadja Zölle
In Italien will das Herz des Greizers Gert Kühner nicht mehr. Heute geht es ihm wieder gut
Es klingt wie ein Alptraum. Man hat Urlaub im sonnigen Italien, will sich entspannen, die Ruhe genießen, einfach abschalten und dem hektischen Alltag entfliehen. Doch dann will das eigene Herz nicht mehr so, wie man selbst, und man schwebt in Lebensgefahr.
Genau dieses Horrorszenario ist dem Greizer Gert Kühner passiert und wenn andere Greizer nicht schnell gehandelt hätten, dann sei fraglich, ob es überhaupt zum Gespräch in der Redaktion hätte kommen können, meint der 75-Jährige. Doch von vorn.
Es waren ein paar schöne Tage im September, als der Greizer mit seiner Frau im Ort an der Adria Urlaub machen wollten. Schon ein paar Mal waren sie dort Gast gewesen und ihnen hatte die Zeit dort immer gut gefallen. Gebucht wurde die Reise, wie schon vorher, beim Greizer Unternehmen Zölle-reisen, mit einer Reisegruppe und Chefin Nadja Zölle persönlich am Steuer des Busses. Doch dann kam der 13. September, auch noch ein Freitag. Nach einem Ausflug zum Wochenmarkt sollte es für Kühner und die anderen Mitreisenden eigentlich zurück ins Hotel gehen. Der Bus hielt kurz vor dem Hotel und Kühner lief los, „zu schnell“, wie er heute einschätzt.
Da meldete sich plötzlich sein Herz. Schon einige Jahre vorher war bei dem Greizer ein Herzklappenfehler festgestellt worden, jetzt spürte er plötzlich ein Brennen in der Brust. „Mir wurde schwindelig.
Ich weiß noch, dass ich mich mehrmals am Zaun festgehalten habe. Danach fehlt mir der Film“, erinnert sich Kuhner. Aus späteren Erzählungen
von Mitreisenden weiß er, dass er wie betrunken gelaufen sein muss. Die Reisegruppe eilte los und hielt ihn fest, damit er nicht umkippte. Er selbst weiß davon und auch von den Tagen danach nicht mehr viel, „ich war immer mal wieder da und wieder weg.“
Im Krankenhaus wurde festgestellt, dass es seine Aorta-herzklappe so zerlegt habe, als ob er einen Herzinfarkt gehabt hätte, auch wenn es keiner war. Er kam schließ- lich zurück nach Greiz, wurde spä- ter in Jena operiert. Heute gehe es ihm wieder gut, sagt er und man sieht es ihm an.
Doch das alles hätte auch anders ausgehen können, wenn sich Nadja Zölle nicht um alles gekümmert hät- te, weiß der wieder genesene Greizer. Sie dolmetschte im Kran- kenhaus, kontaktierte die Versiche- rung, erledigte den Papierkram und organisierte sogar über die Versi- cherung den Rücktransport mit einer österreichischen Firma nach Greiz. „Ich musste mich um nichts kümmern“, ist Kühner dankbar. Die Teilnehmer der Reisegruppe sorg- ten zum gleichen Zeitpunkt für sei- ne Frau, trösteten sie. „Das waren ja im Prinzip Fremde, das hätte ich nie erwartet.“Deswegen ist es Kühner auch wichtig, einen ganz großen Dank an seine Vielleicht-lebensret- ter zu sagen: „Meine Frau und ich möchten uns von ganzem Herzen für alles, was Frau Zölle getan hat, bedanken. Das gilt auch die Mitrei- senden für ihre Hilfe und ihren Bei- stand.“Man müsse sich nur vorstel- len, was passiert wäre, wenn sie al- leine unterwegs gewesen seien. „Dann hätten wir wahrscheinlich schlechte Karten gehabt.“Umso mehr müsse man jetzt Danke sagen.
Eines sei für ihn zudem klar: Die nächste Reise nach Italien wird es im nächsten Jahr geben, auch mit Zölle-reisen. Es wird die insgesamt siebte.