Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Hummels im Rampenlicht
Der Rückkehrer soll die Münchner Tormaschine Lewandowski stoppen – und sich für Löw empfehlen
Im Kader von Bundestrainer Joachim Löw für den Abschluss der Em-qualifikation fehlt Mats Hummels erwartungsgemäß. Doch beim Bundesliga-gipfel mit Borussia Dortmund am Samstag (18.30 Uhr/sky) bei Bayern München steht der Rio-weltmeister im Rampenlicht. Sein heikler Auftrag: Hummels soll an alter Wirkungsstätte die Münchner Tormaschine Robert Lewandowski stoppen.
Der Verteidiger ist aber nicht nur gegen den in überragender Form agierenden Polen gefordert, Hummels ist auch als Psychologe gefragt. Beim für den Titelkampf in der vorigen Saison vorentscheidenden 5:0Erfolg der Bayern habe er „von Anfang an das Gefühl gehabt, dass wir gewinnen werden“. Daher forderte er nun von seinen Mitspielern: „Genau das dürfen wir ihnen nicht geben.“
Hans-joachim Watzke ist jedenfalls froh, dass der 30-Jährige die Seiten gewechselt hat. „Mir ist auch aufgefallen, dass einer der besten Spieler der Bayern in diesem Spiel nun auf der anderen
Seite spielt. Das ist auch nicht so schlecht“, so der BVB-BOSS.
Hummels köpfte am 6. April den Münchner Führungstreffer und ließ im Verbund mit seinen Abwehrkollegen in der Folge fast nichts zu. Davon ist die Abwehr des deutschen Rekordmeisters in dieser Saison weit entfernt. Einen Favoriten sieht Hummels dennoch nicht. Diese Spiele seien für beide Seiten etwas „Spezielles und Besonderes“. Es gehe darum, „dagegenzuhalten.“
Für Hummels bietet sich am Samstag zudem die Chance, weiter Eigenwerbung für eine Rückkehr in die Nationalmannschaft zu betreiben. Mit seinen starken Leistungen in diesem Jahr hat er jedenfalls einige Argumente gesammelt, auch wenn seine bekannten Tempo-defizite zuletzt beim mitreißenden Sieg in der Champions League gegen Inter Mailand (3:2 nach 0:2) wieder einmal sichtbar wurden.
Zuletzt hatte Nationalmannschafts-direktor Oliver Bierhoff die Tür für Hummels einen kleinen Spalt geöffnet. Am Freitag nominierte Bundestrainer Löw für die die Em-qualifikationsspiele gegen Weißrussland (16. November) und drei Tage später gegen Nordirland ihn nicht. Noch nicht.