Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Von der Sehnsucht geleitet
Handball: Rico Stein vor dem Derby in Hermsdorf - wie aus einem Postler ein Ronneburger Leistungsträger wurde
Wenn heute Abend 19.30 Uhr in der Werner-seelenbinder-halle der SV Hermsdorf und der HSV Ronneburg aufeinandertreffen, dann ist Rico Stein besonders aufgeregt. „Das sind immer knappe Spiele. Jeder weiß, worum es geht in der gut gefüllten Halle. Die Fans hüben wie drüben sorgen immer für tolle Stimmung“, weiß der 26-Jährige, der 2016 vom Post SV Gera zum HSV Ronneburg wechselte. „Sportliche Schritte haben damals zum Vereinswechsel geführt. Mit Post haben wir auch im zweiten Jahr die Rückkehr in die höchste Spielklasse des Freistaats nicht geschafft. Ich hatte aber den Anspruch, wieder
Thüringenliga zu spielen. Da lag Ronneburg am nächsten“, verrät Rico Stein, der sowieso die Rivalität zwischen beiden Vereinen abgeflacht sieht. „Die Zeiten haben sich geändert, zumal wir in den letzten
Jahren nicht in einer Spielklasse aktiv waren. Es gibt Ronneburger Handballer, die sitzen in Gera in der Halle und andersherum. Man achtet sich“, sagt der Rückraumwerfer, der bereits mit neun Jahren mit dem Handball begann. Zuvor hatte er sich wie fast alle Jungen beim Fußball ausprobiert, aber schnell erkannt, dass das nichts für ihn war.
Für die Ronneburger läuft es derzeit gut. „Das bisher beste Saisonspiel war wohl das gegen Mühlhausen. Mit einem solch deutlichen Sieg hatten wir da nicht gerechnet“, sagt der Student der Dualen Hochschule in Gera. Nach einem im Februar erlittenen Kreuzband- und Meniskusriss hat er sich in Rekordzeit in die Hsv-sieben zurückgekämpft.
„Die Sehnsucht nach dem Handball hat mich schneller in die Halle zurückgeführt. Ich war fleißig, hatte ein gutes Reha-team. Von Woche zu Woche wird es besser, finde ich mehr in den Rhythmus. Die Siebenmeter helfen, mein Selbstvertrauen zu stärken“, sagt der Rechtshänder,, der bisher im Spieljahr 13 von 17 Strafwürfen verwandeln konnte.
Gegen Hermsdorf am Sonnabend zählt das alles nicht mehr. „Wir haben uns intensiv vorbereitet. Die Akteure kennen sich untereinander. Die Tagesform wird entscheiden. Ganz wichtig sein wird die Abwehrleistung samt der Torhüter“, ist sich Stein sicher.
Ausführlich unter: otz.de/sport