Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Auf dem Schwebebalkon nach Feuerland
Wo?
Nach der Taufe im Hamburger Hafen Mitte Oktober und dem anschließenden Shakedown Richtung Antwerpen brach die „Hanseatic Inspiration“via Kap Verde Richtung Ushuaia auf, der zu Feuerland gehörenden südlichsten Stadt Argentiniens – um dann zu Weihnachten in der Antarktis anzulangen, wie es sich für einen als Expeditionsschiff klassifizierten Kleinkreuzer gehört. Im Verlauf des Jahres 2020 fährt das Schiff dann unter anderem über Nassau auf den Bahamas und Boston an der Us-ostküste zum grönländischen Kangerlussuaq, um von dort aus die Kanadische Arktis zu befahren. Im Oktober legt das Schiff auch noch mal in Hamburg an, ehe es nach einer elftägigen Musikreise nach Porto wieder gen Süden durchstartet.
Warum?
Die „Inspiration“ist nach der „Nature“das zweite von drei Schiffen der neuen Expeditionsklasse der Reederei Hapag- Lloyd Cruises, die 2021 mit der „Spirit“komplettiert wird. Die im Wesentlichen baugleichen Boote sind deutlich kleiner, als was man für gewöhnlich unter dem Begriff „Kreuzfahrtschiff“vor Augen hat: Sie sind für maximal
230 Passagiere ausgelegt. Spartanisch ist das Reiseerlebnis freilich nicht, auch ein ein halbes Deck füllendes Spa gibt es. Einer der wenigen Unterschiede zwischen den Booten liegt in den Spezialitätenrestaurants: So versucht sich das „Nikkei“auf der „Inspiration“an peruanisch-japanischer Fusionküche. In Peru macht das Schiff derweil vorerst nur einmal Halt – die Kreuzfahrt von Panama nach Chile im November 2021 ist aber noch Zukunftsmusik.
Wie bitte?
Ein im wahrsten Wortsinn cooles Gimmick sind zwei ausfahrbare Balkone – komplett verglast, vermitteln sie das Gefühl, man schwebe über dem Wasser. Und dem hoffentlich ewigen Eis kommt man so noch ein Stückchen näher. (frei)