Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Im Dunkeln aufstehen
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Wie gelingt es in der dunklen Jahreszeit, leichter aufzustehen ?
Das Aufstehen im Dunkeln ist eigentlich unproblematisch, solange man ausgeschlafen ist und den passenden Biorhythmus hat. Dieser wird nämlich hormonell gesteuert und nicht über den Sonnenaufgang. Wichtig ist hingegen ein möglichst geringes Schlafdefizit. Man sollte deshalb am Wochenende ausschlafen, wenn möglich auch mal einen kurzen Mittagsschlaf machen, und, so trivial es ist: früher ins Bett gehen. Vor allem Eulen und eulenhafte Menschen haben jedoch einen Biorhythmus, der verzögert tickt. Sie sollten zunächst ihren Biorhythmus vorstellen, um lerchenhafter zu werden.
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Wie funktioniert das?
Zwar ist genetisch festgelegt, ob man eher Lerche oder Eule ist, die inneren Uhren werden aber jeden Tag nachjustiert. Wenn ich morgens im Dunkeln nicht aus den Federn komme, brauche ich vormittags viel helles Licht, etwa durch geöffnete Rollläden und einen Lichtwecker. Auf dem Weg zur Arbeit sollte ich zu Fuß gehen oder Rad fahren und so eine Lichtdusche nehmen. Das stellt meine innere Uhr nach vorne und ich werde abends früher müde. Wer noch im Dunkeln zur Arbeit muss, kann sich eine Lichttherapie-lampe auf den Frühstückstisch stellen.
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Wer lang arbeitet, kommt auch im Dunkeln aus dem Büro. Wie problematisch ist das?
Es ist überspitzt gesagt sogar besser, dann auch im Dunkeln aus dem Büro zu kommen. Denn unbedingt verhindern sollte man ein Ungleichgewicht zwischen morgendlichem und abendlichem Licht. Die verständliche Sehnsucht nach Licht ausschließlich spätnachmittags oder abends zu stillen, ist für den Biorhythmus Gift.