Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Fortführung des Azubi-tickets bis 2020
Der Thüringer Handwerkstag e.v. (THT) begrüßt die von der Landesregierung beschlossene Fortführung des Azubi-tickets bis zum 31. Dezember 2020. Das Pilotprojekt wurde im Oktober letzten Jahres befristet gestartet um die Attraktivität von Ausbildung zu steigern, sollte aber nur bis zum Jahresende 2019 laufen.
Verkehrsministerin Birgit Keller bestätigte nun die hohe Nachfrage des Azubi-tickets im ersten Pilotjahr. Nach Angaben des Thüringer Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft profitieren aktuell 6 300 Auszubildende von dem Angebot, Tendenz steigend.
Die Aufgabe des THT ist es nach eigenen Worten nun, sich für die Überführung des Azubi-tickets vom Pilotprojekt als dauerhaftes, flächendeckendes Angebot einzusetzen und die Gleichwertigkeit der dualen zur akademischen Ausbildung weiter auszubauen. str
„Wir sprechen ganz gezielt die Eltern an. Sie entscheiden wesentlich mit bei der Berufswahl ihrer Kinder. Wir wollen sie überzeugen, warum eine Ausbildung im Unternehmen die richtige Entscheidung sein kann – mit besten Chancen auf ein erfolgreiches Berufsleben. Im Fokus der Kampagne stehen die fünf stärksten Argumente: Praxisbezug, von Anfang an selber verdientes Geld, Karrierechancen in der Heimat und berufliche Sicherheit“, erläutert Peter Höhne, Hauptgeschäftsführer der IHK Ostthüringen.
Es geht um die Zukunft der gesamten Region
„Mit einer Ausbildung in Thüringen können unsere Kinder in eine sichere berufliche Zukunft starten. Vom ersten Tag an erleben sie die Vorteile der Ausbildung – auch gegenüber einem Studium. Sie erfahren Wertschätzung, Sinnhaftigkeit und erleben all das in ihrem vertrauten Umfeld, gemeinsam mit Freunden und der Familie“, ergänzt Professor Gerald Grusser, Hauptgeschäftsführer der IHK Erfurt. Ziel sei es, die Ausbildung in Thüringer Unternehmen mit all ihren Vorteilen, beruflichen Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten stärker ins Bewusstsein zu rücken.
Gut ausgebildete Fachkräfte sind der Motor der Thüringer Wirtschaft und die Basis für einen attraktiven Wirtschaftsstandort und Lebensraum. Inzwischen sehen Unternehmen im Freistaat im Bedarf an Fachpersonal eines der größten Entwicklungshemmnisse.
Zahlreiche Betriebe wollen zwar ausbilden, können offene Lehrstellen aber immer häufiger nicht mehr besetzen.
Falsche Studien-vorstellungen – Ausbildung ist die Chance
Das Fehlen von Fachkräften hänge auch mit der Tatsache zusammen, dass sich inzwischen mehr als die Hälfte der Schulabgänger eines Jahrgangs für ein Studium entscheidet, so die IHKS.
Doch der Anteil an Studienabbrechern sei hoch. IHKS und Unternehmen wollen Fehlentscheidungen von Eltern und Schulabgängern entgegenwirken und zu den Karrieremöglichkeiten aufklären, die sich aus einer Ausbildung und der Höheren Berufsbildung ergeben.
Als erste Ansprechpartner zu allen Fragen der Aus- und Weiterbildung kommen die drei Thüringer IHKS mit der Kampagne „Ausbildung in Thüringen – macht Eure Kinder stark“den wichtigsten Anliegen der Thüringer Unternehmer nach: Eltern und Schüler für das Thema Ausbildung in ihrer Thüringer Heimat zu begeistern und den Wirtschaftsstandort zu stärken.
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