Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Grenze für Pflegeheim-kosten

Verbände und Politiker streben Reform an. Treffen der Gesundheit­sminister am Montag

- Von Philipp Neumann

Der Spitzenver­band der gesetzlich­en Krankenkas­sen (GKV) hat gefordert, die Eigenantei­le zu begrenzen, die Bewohner von Pflegeheim­en jeden Monat für ihren Heimplatz zahlen müssen. „Im Durchschni­tt sind für einen Heimplatz fast 1900 Euro im Monat aus eigener Tasche zu bezahlen. So kann es nicht weitergehe­n!“, sagte das zuständige Gkv-vorstandsm­itglied Gernot Kiefer dieser Zeitung vor einem für heute geplanten Gespräch der Gesundheit­sminister von Bund und Ländern zur Zukunft der Pflegevers­icherung. Bund und Länder stünden in der Verantwort­ung, ihren Teil zur Finanzieru­ng der Pflege beizutrage­n, sagte Kiefer. Konkret forderte er einen „verlässlic­hen Bundeszusc­huss für die Pflege“aus Steuergeld. Länder sollten Investitio­nen mittragen.

Der Verband der gesetzlich­en Krankenkas­sen (GKV) hat gefordert, die Eigenantei­le zu begrenzen, die Bewohner von Pflegeheim­en jeden Monat für ihren Heimplatz zahlen müssen. „Im Durchschni­tt sind für einen Heimplatz fast 1900 Euro im Monat aus eigener Tasche zu bezahlen. So kann es nicht weitergehe­n!“, sagte das zuständige Gkv-vorstandsm­itglied Gernot Kiefer unserer Redaktion vor einem für diesen Montag geplanten Gespräch der Gesundheit­sminister von Bund und Ländern zur Zukunft der Pflegevers­icherung.

Der Bund und die Länder stünden in der Verantwort­ung, ihren Teil zur Finanzieru­ng der Pflege beizutrage­n, sagte Kiefer. Konkret forderte er einen „verlässlic­hen Bundeszusc­huss für die Pflege“aus Steuergeld. Auch die Länder sollten sich mit Investitio­nskosten für Pflegeheim­e beteiligen: „Das wäre sachlich richtig und dadurch könnte der durchschni­ttliche Eigenantei­l für Pflegeheim­bewohner sofort um 450 Euro gesenkt werden“, ist Kiefer überzeugt.

Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn (CDU) will in den nächsten Monaten einen Vorschlag vorlegen, wie die steigenden Eigenantei­le der

Heimbewohn­er begrenzt werden können. Weitere Steigerung­en werden erwartet, wenn Altenpfleg­er flächendec­kend nach Tariflohn bezahlt werden. Dieses Ziel hatte die große Koalition ausgegeben. Unter den Bundesländ­ern setzt sich vor allem Hamburg für eine Finanzrefo­rm der Pflegevers­icherung ein.

Laut einer Studie der Universitä­t Bremen beträgt der monatlich zu leistende Eigenantei­l im ersten Quartal 2019 durchschni­ttlich 1874 Euro pro Monat. Davon sind 662 Euro die reinen Pflegekost­en. 800 Euro entfallen auf Unterkunft und Verpflegun­g im Heim und 412 Euro auf Investitio­nskosten, die ebenfalls auf Heimbewohn­er umgelegt werden. Am teuersten ist es – etwa wegen hoher Personalko­sten – für Pflegeheim­bewohner in Nordrhein-westfalen mit durchschni­ttlich 2516 Euro Eigenantei­l im Monat.

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F: DPA Viele alte menschen sind auf die Hilfe des Staates angewiesen.

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