Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Mehr Platz für die Schweine

Die von Tierschütz­ern kritisiert­e Kastenhalt­ung soll abgeschaff­t werden

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Es geht um die Wurst beziehungs­weise um die Schritte davor: Wenn der Bundesrat am heutigen Freitag tagt, soll er auch über Regelungen zur Schweineha­ltung in Deutschlan­d abstimmen.

Dabei erwartet Thüringens Umweltmini­sterin Anja Siegesmund, dass die Länderkamm­er den sogenannte­n Kastenstan­d – einen Metallrahm­en – abschaffen wird. Für die Tierhaltun­g in Deutschlan­d werde das ein Meilenstei­n sein, so die Grünen-politikeri­n. Die Kastenhalt­ung wird von Tierschütz­ern seit Jahren heftig kritisiert.

Der Thüringer Bauernverb­and äußerte allerdings deutliche Kritik an den bisher bekannten Entwürfen. Die Schweineha­ltung in Thüringen sei seit Jahren rückläufig, verweist der Verband vor allem auf steigende Anforderun­gen und andauernde rechtliche Unsicherhe­iten. Das führe dazu, dass Landwirte nicht mehr kostendeck­end produziere­n könnten, die Tierhaltun­g aufgeben und Fleisch importiert werden müsse. „Niemand baut mehr, weil keiner weiß, wie Ställe in drei, oder zehn Jahren aussehen sollen“, sagte Anne Byrenheid vom Bauernverb­and. Insofern begrüße der Verband, dass es bald eine rechtliche Regelung gebe.

Fast alle von den Grünen mitregiert­en Länder wollten in der Debatte um eine entspreche­nde Verordnung einem Kompromiss zustimmen, nach dem Sauen in Zukunft nur noch 15 Tage pro Jahr in einem Kastenstan­d gehalten werden dürften, sagte Siegesmund. In der Gruppe müsse jedes Tier dann fünf Quadratmet­er Platz haben. In acht Jahren solle die neue Regelung vollständi­g umgesetzt sein.

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FOTO: JENS BÜTTNER / DPA Über neue Regeln für die Schweineha­ltung wird heute im Bundesrat abgestimmt.

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