Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Ärger mit unzuverlässigem Lift im altersgerechten Wohnblock
Nachgehakt Markus Richter kritisiert die Wohnungsverwaltung Schmölln dafür. Deren Geschäftsführer weist die Vorwürfe von sich und erklärt warum
„Ich finde, das ist ein unakzeptabler Zustand“, sagt Markus Richter. Grund seiner Empörung ist die Tatsache, dass im altersgerechten Wohnblock in der Sommeritzer Straße 48 in Schmölln schon mehrfach der Aufzug stecken geblieben ist. Erst wieder am Freitag, 26. Juni 2020.
Dabei sei der Fahrstuhl gerade für die älteren und teilweise gehbehinderten Bewohner dort von ganz besonderer Bedeutung, so Richter. Seine Oma lebe in diesem Wohnhaus. Ohne Fahrstuhl, erzählt er, komme sie aus der zweiten Etage nicht nach unten und könne so auch das Haus nicht verlassen.
Dass nach dem erneuten Ausfall des Aufzuges der zuständige Monteur dann erst am darauffolgenden Montag bestellt wurde von der verantwortlichen Wohnungsverwaltung Schmölln, sei nach Richters Auffassung ganz bewusst so geschehen und ärgert ihn besonders. „Man wollte die entstehenden Wochenendzuschläge nicht bezahlen“, unterstellt er dem kommunalen Wohnungsunternehmen.
Dessen Geschäftsführer Kristian Blum weißt das auf Nachhaken dieser Zeitung zurück. Die Kritik von Markus Richter habe sein Unternehmen erreicht: „Es sind schwerwiegende Vorwürfe, die uns hier gemacht werden“, kommentiert er. Das Fahrstuhlproblem in der Sommeritzer
Straße 48 sei indes Tatsache und wohl nicht einfach zu beheben.
Vor Wochenfrist blieb der Aufzug mal wieder stecken, eine Bewohnerin saß fest. Die Wartungsfirma mit Sitz in Erfurt wurde umgehend alarmiert. Der Hausmeister der Wohnungsverwaltung – für Personenbefreiung in einen solchen Fall qualifiziert – befreite unterdessen die Dame aus dem Lift. „Es war ein heißer Tag und wir wollten nichts riskieren. Nach einigen Minuten war alles ausgestanden“, erklärt Blum.
Der Notdienst der Wartungsfirma konnte also wieder abbestellt werden, der Fahrstuhl wurde stillgelegt, ein Termin mit einem Monteur für den darauffolgenden Montag vereinbart. Warum nicht noch für Freitag oder dann gleich für Samstag oder Sonntag? „Wir haben danach gefragt und mussten zur Kenntnis nehmen, dass die Wartungsfirma Freitagnachmittag niemanden mehr losschickte und die
Wartungsmonteure ohnehin nur von Montag bis Freitag arbeiten“, berichtet Blum. Notdienste, sagt er, die am Wochenende bestellt würden, würden ohnehin nur Personen befreien und den Aufzug bis zum Monteurtermin sperren.
Derweil wurde am Tag des Vorfalles bei der Wartungsfirma in Erfurt eine Störungsmeldung in der Sommeritzer Straße 48 zwar angezeigt, doch konnte der Fehler nicht lokalisiert werden. Das habe auch der Wartungsmonteur am darauffolgenden Montag vor Ort nicht geschafft. Dass soll nun der Elektronikspezialist, den die Wohnungsverwaltung für heute bestellt hat. „Und wir hoffen, dass er das Problem endlich löst“, sagt Blum.
Denn der Aufzug in der Sommeritzer Straße bereitet seit einiger Zeit Sorgen. Weshalb in jüngster Vergangenheit öfter die Wartungsfirma vor Ort war, die Wohnungsverwaltung einiges an Geld investieren musste. „Aber es hakt nach wie vor.“