Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Auma räumt ab

Die Kegler des SV Blau-weiß sind Aufsteiger des Jahres. Die Frauen wollen in der Bundesliga die Großen ärgern

- Von Andreas Rabel

Noch wird gewerkelt auf der Aumaer Kegelbahn, doch auch das Training der Aumaer Kegler läuft nach der Corona-pause wieder an.

„Wir bauen unsere Bahn nach den Vorgaben des Verbandes um“, sagt Jan Koschinsky. „Das machen wir gern, weil wir dann auch mehr Zuschauer unter bekommen.“

Und mehr Zuschauer werden sich aufmachen in die Geraische Straße, um die Bundesliga-duelle der Keglerinne­n vom SV Blau-weiß gegen den SV Pöllwitz oder Viktoria Bamberg zu verfolgen. „Wir hätten gern die Saison mit dem Aufstiegst­urnier zu Ende gespielt“, sagt Corinna Thiem, Spielerin, Mannschaft­sleiterin und Trainerin mit Clizenz. Für die frühere Nationalsp­ielerin, die auch ihre Tochter Selina mit zum SV Blau-weiß gebracht hat, erfüllt sich mit dem Bundesliga­aufstieg noch einmal ein Traum.

„Es ist toll, dass wir es geschafft haben. Wir waren zum Zeitpunkt des Saisonabbr­uchs auf Platz eins der zweiten Bundesliga. Ich denke schon, dass wir verdient aufgestieg­en sind.“

Das Bundesliga-sextett wird aus Corinna und Selina Thiem, Franziska Konrad, die Schmöllner­in Vanessa Geithel, Saskia Wiedenhöft, Ivonne Wolf sowie den beiden Zugängen Lisa Buchholz und Silke Rietze gebildet. Mit den Blau-weißen steigen der MSV Bautzen 04 und die SG Athena/jahn Freiburg in die erste Bundesliga auf, der DJK Ingolstadt verzichtet­e auf den Aufstieg, so wird es ein Feld von elf Mannschaft­en geben – und mittendrin Auma. Mittendrin sei ein gutes Stichwort. „Wir streben den Klassenerh­alt an, wollen den einen oder anderen ärgern und auf unser Heimbahn auch mal ein Bein stellen“, sagt Corinna Thiem.

Los geht es für die Aumaerinne­n beim Aufsteiger im Breisgau und zum ersten Heimspiel kommt es zum Nachbarsch­aftsduell mit dem SV Pöllwitz. Die Bundesliga 120Wurf soll am 13. September starten.

Die über dreimonati­ge Pause hatte auch etwas Gutes. Corinna Thiem, die aus Langewiese­n kommt, konnte ihre Handverlet­zung auskuriere­n, will nun wieder angreifen. Am vergangene­n Freitag erfolgte die offizielle Saisoneröf­fnung auf der Kegelbahn. Urlaub oder Ferien sind nicht vorgesehen – die Vorbereitu­ng auf die Premierens­aison in der Bundesliga läuft.

Noch merkt man den Aumaerinne­n die lange Pause an, aber die Keglerinne­n vom SV Pöllwitz zum Beispiel dürfen noch gar nicht auf die Bahn in Zeulenroda. „Alle Spielerinn­en haben sich für den Aufstieg ausgesproc­hen. Der Ehrgeiz ist geweckt. Wir müssen im Training aber noch zulegen“, sagt Jan Koschinsky, Trainer, Ideengeber und Antreiber. Wichtig sei, dass die Spielerinn­en ihr Heimtraini­ng erledigen, Ausdauer

und Athletik schulen.

„Damit können wir uns auf der Bahn nicht aufhalten, da geht es um Technik und Kegeltrain­ing“, sagt Jan Koschinsky, Trainer mit A-lizenz. Entscheide­nd wird wohl werden, „dass wir ein gutes Räumerspie­l zeigen, die Einzelkege­l treffen. In der Bundesliga müssen die Fehlwürfe gegen null gehen.“

Als Generalpro­be für das erste Bundesliga­spiel sehen die Aumaerinne­n das Thüringer Pokalfinal­e Anfang September an. In Turnierfor­m auf neutraler Bahn ermitteln Auma, Gräfinau-angstedt, Pößneck und Zweitligaa­ufsteiger Rositz den Cupsieger. Wie das Turnier auch ausgeht, die abgelaufen­e Saison war eine sehr erfolgreic­he für die Kegler vom SV Blau-weiß. Aumas Dritte wurde Kreismeist­er, die vierte Mannschaft gewinnt in der Kreisklass­e. „Beide Mannschaft­en sind Ausbildung­steams, da spielt unsere

Jugend an der Seite von erfahrenen Sportlern", sagt Jan Koschinsky und hofft, dass der Nachwuchs dabei bleibt, den Weg in die Bundesliga­teams des Vereins findet. Auch das Männerteam des SV Blau-weiß ist ein Aufsteiger, kegelt in der neuen Saison in der 2. Bundesliga. Paul Sommer hat den Verein in Richtung SV Wernburg verlassen, will sich beim Bundesliga­aufsteiger auch für internatio­nale Aufgaben wie die U23-WM anbieten. Stefan Kebsch aus Langenwols­chendorf und Florian Rietze (Wünschendo­rf) sind neu beim SV Blau-weiß und bilden mit Daniel Dietz, Sven Kröber, Tobias Cyliax und Sven Borowski das Zweitligat­eam. „Die zweite Liga hat es in sich, wurde umstruktur­iert, aus vier Gruppen wurden drei“, sagt Jan Koschinsky. Die Aumaer starten in der 2. Bundesliga Mitte als einziges Team aus Mitteldeut­schland und messen sich mit bayrischen

Mannschaft­en, fahren aber auch nach Freiburg oder Kaiserslau­tern.

„Drin bleiben“, lautet das Saisonziel. Gut möglich, dass sich alle gemeinsam aufmachen, wenn am Sonnabend die Zweitliga-männer in Bamberg kegeln und die Frauen am Sonntag zum Bundesliga­spiel auf die Bahn beim SKC Victoria treten. Dann wäre schon mal gesichert, dass die Aumaer nicht nur auf der Heimbahn angefeuert werden.

 ?? FOTO: KOSCHINSKY ?? Die Aufsteiger vom SV Blau-weiß Auma, hintere Reihe von links: Saskia Wiedenhöft, Vanessa Geithel, Selina Thiem, Corinna Thiem, Sven Borowski, Lisa Buchholz, Silke Rietze, Franziska Konrad und Yvonne Wolf. Vorn von links: Jan Koschinsky, Florian Rietze, Sven Hermann, Sven Kröber und Tobias Cyliax. Das Männerteam spielt in der neuen Saison in der zweiten Bundesliga und die Frauenmann­schaft ist erstklassi­g.
FOTO: KOSCHINSKY Die Aufsteiger vom SV Blau-weiß Auma, hintere Reihe von links: Saskia Wiedenhöft, Vanessa Geithel, Selina Thiem, Corinna Thiem, Sven Borowski, Lisa Buchholz, Silke Rietze, Franziska Konrad und Yvonne Wolf. Vorn von links: Jan Koschinsky, Florian Rietze, Sven Hermann, Sven Kröber und Tobias Cyliax. Das Männerteam spielt in der neuen Saison in der zweiten Bundesliga und die Frauenmann­schaft ist erstklassi­g.

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