Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Es ist die Zeit zum Wünschen
Im Juli gibt es wenig Dunkelheit, er ist also nicht geeignet, um Sterne zu beobachten. Gibt es dennoch etwas Interessantes am Himmel zu entdecken?
Ja, wie jeden Monat. Von den Planeten tummeln sich die Riesenplaneten Jupiter und Saturn tief am südlichen Himmel und sind aufgrund ihrer Helligkeit nicht zu übersehen. Beobachten sollte man sie ab 23 Uhr, dann ist der Himmel dunkel genug. Mit einem guten Fernglas ist es bereits möglich, die großen Jupitermonde zu sehen. Sie tummeln sich rechts und links neben dem Gasplaneten und wechseln stündlich ihre Position. Der Mond Ganymed ist mit 5262 Kilometern der größte Mond im Sonnensystem und sogar größer als der Planet Merkur.
HGaben wir die Chance, Sternschnuppen zu sehen?
Ende des Monats wimmelt es nur so vor Sternschnuppen am Himmel. Von den Aquariden zu den schnellen Delta-aquariden über die langsamen Alpha-capricorniden sieht man Sternschnuppen am tiefen Horizont Richtung Südost bis Süd. Am 17. Juli beginnt die Zeit des größten Sternschnuppenstroms, Perseiden, die ihren Höhepunkt am 13. August haben und bis zum 24. August zu sehen sind.
ibt es noch etwas Besonderes am Juli-himmel?
Eines der wundervollsten Gebilde am Sternenhimmel sind die Kugelsternhaufen. Sterne die sich wie in einer Kugel anordnen und zusammengehören. In der Umgebung unserer Milchstraße sind circa 150 Kugelsternhaufen bekannt. Der Sternhaufen M 13 (Herkuleshaufen) ist nach dem Sternbild benannt, in dem er sich befindet. Am 16. November 1974 sendete das zweitgrößte Radioteleskop der Welt eine Nachricht für mögliche außerirdische Lebensformen genau in Richtung M 13. Das Signal wird so lange unterwegs sein, dass wir mit einer möglichen Antwort erst in 45.600 Jahren rechnen können.