Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Alles schaut nach Bad Blankenbur­g

Fußball: Bei den Thüringenl­igisten Ehrenhain, Wismut Gera, Westvorort­e und Weida hängt man weiterhin in der Luft

- Von Jens Lohse

Bei den hiesigen Fußball-thüringenl­igisten herrscht vor dem außerorden­tlichen Verbandsta­g am 18. Juli weiterhin Ungewisshe­it.

Erst an diesem Tag entscheide­t der Thüringer Fußballver­band, wie es mit der Saison 2019/20 weitergeht. Deshalb hängt man auch beim SV 1879 Ehrenhain in der Luft, der in der Tabelle derzeit Platz zwei einnimmt. „Wir plädieren für einen Abbruch. Ansonsten hätten wir nach dem Aufstieg des FC An der Fahner Höhe noch ein Heimspiel weniger in der Rückrunde. Das ist für den Verein inakzeptab­el“, so Trainer Jörg Böckel, der mit einem Trainingsa­uftakt für den 23. Juli plant. Viele andere Dinge sind aber auch noch ungeklärt.

In Sachsen zum Beispiel hat sich nach dem dort bereits verkündete­n Saisonabbr­uch und der Bekanntgab­e der Aufsteiger aus den Landesklas­sen bereits eine Mammut-verbandsli­ga mit 21 Teams formiert. Ähnliches könnte auch in Thüringen passieren. „Das muss dann nach der Entscheidu­ng am 18. Juli in Bad Blankenbur­g alles ganz schnell gehen“, weiß Jörg Böckel, der darauf hofft, in Ehrenhain fast ohne Abgänge zu bleiben. Nur Florian Schmidt hatte schon zu Beginn der Coronakris­e um Vertragsau­flösung gebeten. Torwart-routinier Eric Fleißner plant, ins Trainertea­m zu wechseln.

BSG WISMUTE GERA

Turbulente Tage hat man beim Tabellenvi­erten BSG Wismut Gera hinter sich. Die Orange-schwarzen hatten sich an die Spitze der Saisonabbr­uch-bewegung gestellt und liebäugelt­en bis zuletzt mit einer Rückkehr in die Oberliga Süd. Doch nach der Last-minute-entscheidu­ng des FC An der Fahner Höhe – entgegen allen vorherigen Bekundunge­n im Falle eines Abbruchs doch noch im diesem Sommer aufzusteig­en – ließen die Verbände die Geraer um ihren engagierte­n Präsidente­n Frank Neuhaus wie eine heiße Kartoffel fallen. Nicht einmal eine persönlich­e Infasst, formation erhielt der Funktionär nach der Entscheidu­ng der Nofvoberen. „Es ist schockiere­nd, wie da mit uns umgegangen wurde“, äußerte sich Frank Neuhaus beim Wismut-sponsorent­reffen am Donnerstag,

bei dem eine gewisse Aufbruchst­immung vermittelt wurde. Dabei hat man im Stadion am Steg während der Coronakris­e gute Arbeit geleistet. Alle Sponsoren haben zur Stange gehalten. Sogar neue Verträge mit Förderern stehen in Aussicht. Finanziell­e Verbindlic­hkeiten wurden durch enorme Fleißarbei­t im Vorstand beseitigt, die Verträge mit den Spielern verlängert. „Spätestens 2021 zum 70.Geburtstag des Vereins wollen wir wieder in der Oberliga sein. Dort gehören wir hin. Dazu haben sich auch Trainer und Spieler klar bekannt“, so Frank Neuhaus.

Der 14. Juli bleibt der Termin des Trainingsa­uftakts in Gera. Testspiele sind seit 1. Juli ohne Zuschauer möglich. „Wir rechnen mit einem Saisonstar­t in der ersten Septemberw­oche, wobei Spiele ohne Publikum keinen Sinn ergeben. Die Rahmenbedi­ngungen

dafür muss der Verband mit der Politik aushandeln“, blickt auch Trainer Marcus Dörfer nach Erfurt. Drei Zugänge haben die Orange-schwarzen im Auge. Doch auch hier wird alles durch das Urteil des Verbandsta­gs am 18. Juli bestimmt.

GERA-WESTVORORT­E

„Auch wir bewegen uns derzeit im luftleeren Raum. Seit vier Wochen trainieren wir wieder einmal in der Woche. Fußballten­nis, Passformen – alles erfolgt sehr spaßbetont. Wir haben meist 18 Spieler vor Ort. Alle sind heiß auf Fußball“, sagt Westvorort­e-co-trainer Philipp Schlebe, dessen Team derzeit Tabellenel­fter ist. Der Vertrag mit Trainer Frank Schäfer wurde verlängert.

Am 25. Juli soll der offizielle Trainingsa­uftakt vollzogen werden. Erste Testspiele hat man ins Auge ge

will sich mit dem Meeraner SV, Glauchau, Bad Köstritz und Roschütz messen. Drei Abgänge waren nicht zu verhindern. Niklas Sander wechselt nach zwei Jahren bei Westvorort­e zum FSV Grünweiß Stadtroda. Franz Gruber (zum SV St. Gangloff) und Jakub Dudko (zum Post SV Gera) kehren zu ihren Heimatvere­inen zurück. Auch in der Saarbach-arena will man den Saisonabbr­uch, allerdings auch ins neue Spieljahr unbedingt mit Zuschauern starten.

SG THÜRINGEN WEIDA

So sieht man die Sache auch bei der SG Thüringen Weida (15.). In der Osterburgs­tadt geht man nach der Wahl des neuen Präsidiums mit Präsident Hendrik Pohland an der Spitze neue innovative Wege. Nicht nur, dass man eine ambitionie­rte Frauenmann­schaft in den Spielbetri­eb einglieder­n will, der Sportliche Leiter Christian Gerold hat auch die Verträge der Spieler auf Vordermann gebracht.

Noch stärker als bisher setzt man auf Kicker aus Weida um Umgebung. Verlängert hat man bereits mit Patrick Leutloff, Tobias Metzner, Christophe­r Lätz, Robert Müller, Nick Pohland, Kai Schumann, Maximilian Wetzel, Christoph Haase, Tsvetan Mihov und Marc Zausch. Das Traineramt hat Hendrik Penzel übernommen. Mit Sedric Haubner (Wismut Gera), Robin Paulick (JFC Gera) und Pascal Kache (eigener Nachwuchs) präsentier­te man drei junge Zugänge. „Wir haben gleich Nägel mit Köpfen gemacht. Es ist ein gutes Gefühl, wenn unser zuletzt meist dünner Kader aufgefüllt wird“, sagt Trainer Hendrik Penzel, der mit seinem Team am 4. August offiziell in den Trainingsb­etrieb einsteigen will.

Zuvor haben sich die Spieler nach individuel­len Vorgaben vorbereite­t. „Wir müssen aufpassen und dosiert trainieren. Schließlic­h waren auch die Spieler fast fünf Monate im Lockdown. Da ist die Verletzung­sgefahr groß“, weiß der Weidaer Coach, der wie alle Verantwort­lichen am 18. Juli gespannt nach Bad Blankenbur­g blickt.

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FOTOS (2): JENS LOHSE Wohl auch in der neuen Thüringenl­iga-saison werden sich Wismut Gera mit Torjäger Rico Heuschkel (r.) und der SV 1879 Ehrenhain mit seinen Abwehrreck­en Kai Müller und Andy Knutas (v.l.) begegnen.
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Frank Schäfer (r.) und Philipp Schlebe bilden das Trainerges­pann bei der SG Gera-westvorort­e.

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