Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Begegnungsort für Generationen
Trotz des Lockdowns wurde in Posterstein eine Spielstätte gebaut, die wenig gekostet hat
Wie es sich gehört, wurde die Einweihung des neuen Beachvolleyballplatzes zünftig gefeiert, mit einem Fest. Darum hatten die Verantwortlichen extra so lange gewartet, bis sie es offiziell machten. Denn eigentlich wurden die Arbeiten an der neuen Sportfläche schon im Mai beendet. „Wegen der Corona-auflagen war es aber nicht eher möglich, das zu feiern“, so Bürgermeister Stefan Jakubek (parteilos) am Sonntag.
„Zu verdanken ist dies den Sponsoren und den vielen fleißigen Händen, die entweder selber mit angepackt haben, Maschinen geborgt oder uns verpflegt haben“, sagte Mirjam Hollmann bei der feierlichen Übergabe des neuen Volleyballplatzes auf dem Postersteiner Burgberg.
Das Vorhaben, welches vom Verein des Postersteiner Winterzaubers schon seit Jahren beabsichtigt wurde, sei erst durch die Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen so schnell zustande gekommen.
Statt mehr Muße brachte der Lockdown mehr Arbeit
Felix Kämpfer, Patrick Wild und Kai Hollmann bildeten das Kerntrio, das die Vorgänge auf der Baustelle überwachte. „Eigentlich dachten wir, wir bekämen durch den Lockdown viel Freizeit. Doch letzten Endes hatte man mehr zu tun und musste sich überwinden, nach Feierabend noch zur Baustelle zu gehen“, beschreibt es Kämpfer.
Doch anstatt die Früchte seiner Arbeit zu genießen und mit den anderen Einwohnern das Feld in Beschlag zu nehmen, stehen die drei am Grill und sorgen dafür, dass niemand hungrig bleiben muss.
Patrick Wild ist der Trainer der Eltern-kind-gruppe, die sich seit drei Jahren jeden Sonntagvormittag zum Fußballtraining trifft, bei schönem Wetter auf der Wiese unterhalb des Herrenhauses. „Da haben wir eines Sonntags im März entschieden: Komm lass uns mal den Rasen vermessen. Am selben Abend haben wir uns getroffen und am Montag
war das Loch da“, so Wild. Einen halben Meter tief wurde die Erde ausgebaggert, anschließend eine Drainage gelegt, Frostschutzkies eingebracht, ein Trennvlies verlegt, die Pfosten einbetoniert, dann kamen 170 Tonnen Sand rein. Nach nur vier Wochen sei man fertig gewesen. Dann habe man noch einmal drei Wochen gebraucht, um den Aushub zu beseitigen, den Rasen anzusäen und natürlich zu gießen, gießen, gießen.
Postersteiner Beachvolleyballpokal ist in Planung
„Auch musste noch ein altes Schaukelund Klettergerüst weggeräumt werden. Jeder hat ein bisschen Technik
organisiert, die Stangen für das Netz wurden gespendet“, so Kämpfer. So sei man schließlich bei Kosten von rund 2500 Euro gelandet, obwohl man man mit fünf- bis sechstausend gerechnet habe.
Finanziert wurde das Unterfangen aus Spenden von der Gemeinde, dem Team des Winterzaubers, der Seifenkistenfreunde und vom Thüringer Eltern-kind-zentrum. „Der schönste Vorteil an der Eigenleistung ist, dass die Menschen sich dafür verantwortlich fühlen und sich kümmern“, so Stefan Jakubek.
Das Ergebnis sei familienfreundlich und genauso wertvoll für die Dorfgemeinschaft wie weitaus größere Projekte, die hunderttausende
Euro verschlingen. Unter der Woche habe man einen wunderschönen Sandkasten, der auch von den Kindern des benachbarten Kindergartens gut angenommen wird, wie Kitaleiterin Mirjam Hollmann freudig bestätigt.
Auch Neu-postersteiner Denis Legler ist höchst erfreut über die neue Spielfläche: „Geplant ist auch, ein Turnier für Nichtaktive und Familien zu machen. Als Ziel steht ganz klar fest, die Generationen wieder zusammen zu führen.“
Zudem soll an einem Abend in der Woche ein fester Termin etabliert werden, wo Menschen jeden Alters gemeinsam Volleyball spielen können.