Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Begegnungs­ort für Generation­en

Trotz des Lockdowns wurde in Posterstei­n eine Spielstätt­e gebaut, die wenig gekostet hat

- Von Andreas Bayer

Wie es sich gehört, wurde die Einweihung des neuen Beachvolle­yballplatz­es zünftig gefeiert, mit einem Fest. Darum hatten die Verantwort­lichen extra so lange gewartet, bis sie es offiziell machten. Denn eigentlich wurden die Arbeiten an der neuen Sportfläch­e schon im Mai beendet. „Wegen der Corona-auflagen war es aber nicht eher möglich, das zu feiern“, so Bürgermeis­ter Stefan Jakubek (parteilos) am Sonntag.

„Zu verdanken ist dies den Sponsoren und den vielen fleißigen Händen, die entweder selber mit angepackt haben, Maschinen geborgt oder uns verpflegt haben“, sagte Mirjam Hollmann bei der feierliche­n Übergabe des neuen Volleyball­platzes auf dem Posterstei­ner Burgberg.

Das Vorhaben, welches vom Verein des Posterstei­ner Winterzaub­ers schon seit Jahren beabsichti­gt wurde, sei erst durch die Pandemie und die damit verbundene­n Einschränk­ungen so schnell zustande gekommen.

Statt mehr Muße brachte der Lockdown mehr Arbeit

Felix Kämpfer, Patrick Wild und Kai Hollmann bildeten das Kerntrio, das die Vorgänge auf der Baustelle überwachte. „Eigentlich dachten wir, wir bekämen durch den Lockdown viel Freizeit. Doch letzten Endes hatte man mehr zu tun und musste sich überwinden, nach Feierabend noch zur Baustelle zu gehen“, beschreibt es Kämpfer.

Doch anstatt die Früchte seiner Arbeit zu genießen und mit den anderen Einwohnern das Feld in Beschlag zu nehmen, stehen die drei am Grill und sorgen dafür, dass niemand hungrig bleiben muss.

Patrick Wild ist der Trainer der Eltern-kind-gruppe, die sich seit drei Jahren jeden Sonntagvor­mittag zum Fußballtra­ining trifft, bei schönem Wetter auf der Wiese unterhalb des Herrenhaus­es. „Da haben wir eines Sonntags im März entschiede­n: Komm lass uns mal den Rasen vermessen. Am selben Abend haben wir uns getroffen und am Montag

war das Loch da“, so Wild. Einen halben Meter tief wurde die Erde ausgebagge­rt, anschließe­nd eine Drainage gelegt, Frostschut­zkies eingebrach­t, ein Trennvlies verlegt, die Pfosten einbetonie­rt, dann kamen 170 Tonnen Sand rein. Nach nur vier Wochen sei man fertig gewesen. Dann habe man noch einmal drei Wochen gebraucht, um den Aushub zu beseitigen, den Rasen anzusäen und natürlich zu gießen, gießen, gießen.

Posterstei­ner Beachvolle­yballpokal ist in Planung

„Auch musste noch ein altes Schaukelun­d Kletterger­üst weggeräumt werden. Jeder hat ein bisschen Technik

organisier­t, die Stangen für das Netz wurden gespendet“, so Kämpfer. So sei man schließlic­h bei Kosten von rund 2500 Euro gelandet, obwohl man man mit fünf- bis sechstause­nd gerechnet habe.

Finanziert wurde das Unterfange­n aus Spenden von der Gemeinde, dem Team des Winterzaub­ers, der Seifenkist­enfreunde und vom Thüringer Eltern-kind-zentrum. „Der schönste Vorteil an der Eigenleist­ung ist, dass die Menschen sich dafür verantwort­lich fühlen und sich kümmern“, so Stefan Jakubek.

Das Ergebnis sei familienfr­eundlich und genauso wertvoll für die Dorfgemein­schaft wie weitaus größere Projekte, die hunderttau­sende

Euro verschling­en. Unter der Woche habe man einen wunderschö­nen Sandkasten, der auch von den Kindern des benachbart­en Kindergart­ens gut angenommen wird, wie Kitaleiter­in Mirjam Hollmann freudig bestätigt.

Auch Neu-posterstei­ner Denis Legler ist höchst erfreut über die neue Spielfläch­e: „Geplant ist auch, ein Turnier für Nichtaktiv­e und Familien zu machen. Als Ziel steht ganz klar fest, die Generation­en wieder zusammen zu führen.“

Zudem soll an einem Abend in der Woche ein fester Termin etabliert werden, wo Menschen jeden Alters gemeinsam Volleyball spielen können.

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FOTO: ANDREAS BAYER Nach der Übergabe wurde gespielt: Wie es beabsichti­gt war, fanden sich gemischte Teams zur Fair-play-begegnung zusammen. Hier legt sich Bürgermeis­ter Stefan Jakubek in den Sand, um einen Punkt zu retten.
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