Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Mehr Umsatz bei Lotto Thüringen
Höhere Spieleinsätze, viele Großgewinner: Trotz Corona zieht das Unternehmen in Landesträgerschaft eine positive Bilanz
Als Mitte März wegen der Corona-krise etwa 50 der rund 700 Thüringer Lotto-annahmestellen schließen mussten, machte sich das sofort bemerkbar: Die Umsätze der Thüringer Staatslotterie gingen zurück.
Doch dieser Einbruch war nicht von langer Dauer: Bis Ende Juni wurden die Ausfälle nicht nur wieder wettgemacht, am Ende des ersten Halbjahres steht bei Lotto Thüringen sogar eine Umsatzsteigerung von 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu Buche. Auch die Einsätze im deutschen Lottound Toto-block konnten um 4,2 Prozent gesteigert werden, wie Lotsumme to Thüringen jetzt mitteilte. Dazu dürften auch einige herausragende Jackpots beigetragen haben. Beim Eurojackpot etwa lag die Maximal
von 90 Millionen Euro im Topf. Gute Nachrichten gibt es auch aufseiten der Thüringer Glücksspieler: Sie räumten im ersten Halbjahr sieben Großgewinne – Gewinne ab 100.000 Euro – ab.
Die Gesamtsumme belief sich auf rund 34,6 Millionen Euro. Den Löwenanteil (rund 32,5 Millionen Euro) sicherte sich ein Ostthüringer: Er knackte am 3. Juni bei der Zwangsausschüttung im Lottoklassiker 6 aus 49 als einziger Spieler in ganz Deutschland mit sechs Richtigen den Jackpot. Sein Gewinn ist zugleich der höchste aller Zeiten für die Thüringer Staatslotterie. Lotto Thüringen-chef Jochen Staschewski freut sich aber auch darüber, dass sich nach knapp einem
Jahr ein Glückspilz aus Südthüringen gemeldet hat. Er hatte im Juli 2019 mehr als eine halbe Million Euro gewonnen. Pünktlich zum Sommerbeginn fand er seinen Spielschein und löste den Gewinn ein. Angesichts dieser Bilanz blickt Thüringens Lotto-chef mit Optimismus auf das zweite Halbjahr.
Seit diesem Jahr muss die Thüringer Staatslotterie auch die sachgemäße Verwendung der von ihr ausgereichten Lottomittel prüfen. Die Notwendigkeit dazu ergibt sich vor allem aus der Kritik des Landesrechnungshofes an den Nachweisen, die die Liga der Freien Wohlfahrtspflege in der Vergangenheit vorlegte. „Die mangelnde Transparenz bei der Liga hat bei uns für
Frustration gesorgt“, sagt Jochen Staschweski im Gespräch mit dieser Zeitung. Für ihn ist die Verwendungsprüfung so, wie sie jetzt erfolgen soll, praktikabel, zumal sie Regressmöglichkeiten vorsieht: Im Zweifel müssen Lottomittel zurückgezahlt werden. „Und wir können tiefer prüfen“, sagt er.
Derlei Probleme sieht Staschewski nur bei den Wohlfahrtsverbänden. Bei anderen Begünstigten gebe es hinsichtlich der Verwendungsnachweise keine Beanstandungen. Der Landesrechnungshof hatte kritisiert, dass die Liga zwischen 2007 und 2018 die Verwendung von Lottomitteln in Höhe von rund 50 Millionen Euro nicht ordnungsgemäß nachweisen konnte.