Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Senioren bald in der Mehrheit
Das ist doch mal eine ehrenwerte Aufgabe: Sich mit guten Ideen im Seniorenbeirat einbringen und so einen Beitrag leisten, dass Schmölln für alle Generationen ein Wohnort mit noch mehr Lebensqualität wird. Das ist weitaus sinnvoller als meckern und schimpfen, was ja in Deutschland generell hoch im Kurs steht. Die Knopfstadt macht da leider keine Ausnahme.
Was ich bei meinen zahlreichen Begegnungen immer wieder feststellen muss, zeigt leider: Oftmals steckt hinter der Kritik erschreckend wenig Substanz. Das ist auch nicht vom Alter abhängig, sondern zieht sich quer durch die Gesellschaft. Dabei sollten doch gerade die mit viel Lebenserfahrung besonders viel Weisheit besitzen. Doch oftmals ist es bequem und einfacher, pauschal alles abzulehnen, als sich mühselig selbst ein Bild zu machen, was denn da diskutiert wird. Das bestärkt mich in meinem journalistischen Auftrag, den Lesern Entscheidungsprozesse und die ihnen zugrundeliegenden Argumente transparent darzustellen.
Doch ich vermute, dass am Ende gerade diejenigen in den Seniorenbeirat nominiert und gewählt werden, die schon seit Jahrzehnten in Vereinen und Verbänden ehrenamtlich aktiv sind. Anstatt derjenigen, die so gerne den Stab über andere brechen. Denen würde ich einen Einblick gönnen, wie kompliziert viele Entscheidungen sind, wie viele unterschiedlichste Interessen zu berücksichtigen sind.
Wenn man sich die Altersstruktur ansieht, dürfte der Landkreis schon in dreißig Jahren mehr Einwohner über 60 Jahren als darunter aufweisen. Daher ist es mehr als angebracht, jetzt schon die Weichen dafür zu stellen. Das Älterwerden in Würde und ohne Diskriminierung muss gesichert sein.