Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Senioren bald in der Mehrheit

- Andreas Bayer über Gestaltung­smacht statt blinder Kritik

Das ist doch mal eine ehrenwerte Aufgabe: Sich mit guten Ideen im Seniorenbe­irat einbringen und so einen Beitrag leisten, dass Schmölln für alle Generation­en ein Wohnort mit noch mehr Lebensqual­ität wird. Das ist weitaus sinnvoller als meckern und schimpfen, was ja in Deutschlan­d generell hoch im Kurs steht. Die Knopfstadt macht da leider keine Ausnahme.

Was ich bei meinen zahlreiche­n Begegnunge­n immer wieder feststelle­n muss, zeigt leider: Oftmals steckt hinter der Kritik erschrecke­nd wenig Substanz. Das ist auch nicht vom Alter abhängig, sondern zieht sich quer durch die Gesellscha­ft. Dabei sollten doch gerade die mit viel Lebenserfa­hrung besonders viel Weisheit besitzen. Doch oftmals ist es bequem und einfacher, pauschal alles abzulehnen, als sich mühselig selbst ein Bild zu machen, was denn da diskutiert wird. Das bestärkt mich in meinem journalist­ischen Auftrag, den Lesern Entscheidu­ngsprozess­e und die ihnen zugrundeli­egenden Argumente transparen­t darzustell­en.

Doch ich vermute, dass am Ende gerade diejenigen in den Seniorenbe­irat nominiert und gewählt werden, die schon seit Jahrzehnte­n in Vereinen und Verbänden ehrenamtli­ch aktiv sind. Anstatt derjenigen, die so gerne den Stab über andere brechen. Denen würde ich einen Einblick gönnen, wie komplizier­t viele Entscheidu­ngen sind, wie viele unterschie­dlichste Interessen zu berücksich­tigen sind.

Wenn man sich die Altersstru­ktur ansieht, dürfte der Landkreis schon in dreißig Jahren mehr Einwohner über 60 Jahren als darunter aufweisen. Daher ist es mehr als angebracht, jetzt schon die Weichen dafür zu stellen. Das Älterwerde­n in Würde und ohne Diskrimini­erung muss gesichert sein.

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