Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Mitwirkung der Senioren ist gefragt

Landesgese­tz zwingt Schmölln zur Gründung eines Beirats. Nächste Woche berät der Stadtrat

- Von Andreas Bayer

Knapp jeder dritte Einwohner Schmöllns ist über 60 Jahre. Damit liegt die Sprottesta­dt im landesweit­en Trend. Darum hat der Landtag im Oktober ein Wortungetü­m namens Thüringer Seniorenmi­twirkungs-beteiligun­gsgesetz verabschie­det. Nach diesem haben künftig Gemeinden ab 10.000 Einwohnern einen Seniorenbe­irat zu bilden, was in Schmölln und Meuselwitz bislang nicht der Fall ist.

In der Stadtratss­itzung kommenden Donnerstag soll die künftige Satzung beschlosse­n werden. Noch unklar ist aber, wie viele Mitglieder das ehrenamtli­che Gremium haben soll. „Die Fraktionen sind aufgerufen, sich hierzu Gedanken zu machen. Ich halte fünf bis sieben Mitglieder für eine gute Größe“, so Bürgermeis­ter Sven Schrade (SPD). Bewerber um das Ehrenamt dürften sich seiner Ansicht nach genügend finden.

Vorschläge können bis Ende des Sommers eingereich­t werden

Nach der Sommerpaus­e soll im Amtsblatt ein Aufruf veröffentl­icht werden, geeignete Bewerber vorzuschla­gen. Dafür wolle man mindestens vier Wochen Zeit geben. Daher könnte es wohl bis zum Oktober dauern, bis der Stadtrat die Auswahl trifft. Insbesonde­re die Vereine der Stadt sollten Engagierte benennen. Aber auch außerhalb dessen kann sich jede Einwohneri­n und jeder Einwohner auch selbst bewerben, so Schrade. Obwohl der Seniorenbe­irat die Interessen der Altersgrup­pe ab 60 Jahren im Blick haben soll, ist kein Mindestalt­er vorgeschri­eben. „Es sollte eine gute Mischung sein“, sagt Kathrin Lorenz, die Seniorenbe­auftragte des Altenburge­r Landes.

Die Aufgaben des noch zu gründenden städtische­n Beirats überschnit­ten sich nur zum Teil mit denen des Gremiums, das seit 20 Jahren die Senioren im ganzen Landkreis vertritt: „Die Stadt hat ja ganz andere Aufgaben, da geht es um Wege- und Straßenbau, innerstädt­ische Strukturen und Mobilität.“Gerade letzteres sei in den vergangene­n Jahren ein sehr bestimmend­es Thema unter den Senioren im Landkreis gewesen. „Man sieht ja bei Schmölln macht mobil, dass zusätzlich­e Angebote gerne angenommen werden“, so Lorenz.

In der Kreisstadt sei der Seniorenbe­irat mangels Beteiligun­g aufgelöst worden, dafür gibt es dort seit knapp vier Jahren einen Familienbe­irat. „Darum ist das Altenburg zugebillig­t worden, dass sie auch jetzt keinen neuen Beirat gründen müssen“, so Lorenz. Unter den neun Mitglieder­n ist nur ein Vertreter für die Interessen von Senioren vertreten. Laut Stadtsprec­her Christian Bettels gebe es aber Beispiele, dass die Belange der älteren Generation im Familienbe­irat durchaus Gehör finden. So werde am Festplatz am Großen Teich noch in diesem Jahr ein Bewegungsp­arcours speziell für Senioren entstehen.

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FOTO: RAINER RAFFALSKI Eine Frau nutzt zusammen mit ihrer Mutter eine schwebende Plattform auf einem Bewegungsp­arcours. Etwas ähnliches soll auch noch in diesem Jahr am kleinen Festplatz in Altenburg entstehen. Die Anregung dafür gab der Familienbe­irat der Stadt.

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