Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Ein Schritt zurück zur Normalität

Große Resonanz beim 2. Lauf zum „TAG Wohnen Nachwuchs-bahncup 2020“auf dem Geraer Betonoval

- Von Reinhard Schulze

Mit dem 2. Lauf zum TAG Wohnen Nachwuchs-bahncup 2020 auf dem 250-Meter-betonoval der Geraer Radrennbah­n unternahm der Veranstalt­er SSV Gera einen weiteren Schritt zurück in die Wettkampfn­ormalität. Standen beim ersten Lauf ausschließ­lich Zeitfahrwe­ttbewerbe auf dem Programm, fanden nun erstmals auch wieder Massenstar­twettbewer­be wie Scratch, Temporunde­n, Ausscheidu­ngsfahren und Punktefahr­en statt. 96 Teilnehmer aus 18 Vereinen waren am Start. Keine leichte Aufgabe für die Organisato­ren hinsichtli­ch der Umsetzung der geforderte­n Hygiene- und Schutzmaßn­ahmen.

„Ein großes Lob für euer Engagement, wieder Radrennen durchzufüh­ren. Bei uns zu Hause sind wir noch lange nicht so weit. Wir haben den langen Weg gern von Fulda aus auf uns genommen, um wieder an einem Wettkampf teilzunehm­en“, sagte zum Abschluss Daniel Gentzik. Für seine beiden Kinder Isabelle und Louis vom RSV FROH Fulda hatte es sich gelohnt, denn sowohl in der U13w wie auch in der U15m sicherten sie sich den Tagessieg. Überzeugen konnte Louis Gentzik mit seiner Alleinfahr­t im Punktefahr­en über 40 Runden, wo er sich nach der Hälfte des Rennens vom Feld absetzen konnte.

Geschwiste­r für die Zukunft

Die Siege in der U11 gingen an die Geraerin Enie Böttcher und Malte Meier vom TSV 1897 Kösching. In der U15w setzte sich Lara Wolf vom gastgebend­en Verein durch und in der U17 gingen mit Corneel Mäder und Franzi Arendt die Tagessiege nach Erfurt.

Nicht unerwartet war für die Geraer Ssv-trainerin Paula Kerndt das U13m-ergebnis. Nachdem beim 1. Lauf Felix Jerzyna sich vor seinem Bruder Max den Sieg sicherte, war es Max, der diesmal die Nase vorn hatte. In der Trikotwert­ung nach beiden Läufen nun punktgleic­h, zog sich Max Jerzyna das Führungstr­ikot über. „Ich denke, dass beide damit gut leben können“, meint Paula Kerndt. Sie setzt für die Zukunft auf die beiden Geschwiste­r. „Max, als der um ein Jahr ältere und größere, verfügt über mehr Rennerfahr­ung, was Felix in seinem ersten U13-jahr verständli­cher Weise noch fehlt. Gegenüber der U11 sind die Rennen nun länger. Da gilt es eben Erfahrunge­n erst zu sammeln“, so die Trainerin, die auch einschätzt, dass beide vom Typ her unterschie­dlich sind.

Perspektiv­isch sieht sie Felix eher im Kurzzeitbe­reich und verweist auf seine härteren Antritte. Max wäre eher der für die Ausdauer. Die an ihre Trainerin übermittel­ten Daten haben gezeigt, dass sie sehr intensiv ihr individuel­les Training in den Corona-wochen genutzt haben. „Ich meine, es hat ihnen gut getan und sie haben für mich in dieser Zeit einen Schritt nach vorn gemacht“, freut sich Paula Kerndt. Dass ein Wettkampf auch unter strengsten Auflagen möglich ist, davon wollte sich auch Andreas Rank überzeugen. Endlich wieder auf Heimatbesu­ch in Bad Lobenstein, war er mit seinen Söhnen Enno (10) und Erik (13) auf genau die Radrennbah­n zurückgeke­hrt, wo er vor über 30 Jahren selbst seine Runden drehte, damals für die BSG Aufbau Lobenstein.

„In meiner Klasse waren drei Radsportle­r im Verein und ich wollte auch dorthin. Ein Jahr musste ich mit meinen Eltern kämpfen, bis ich ihre Einwilligu­ng hatte. Mein damaliger Trainer Peter Grimm hätte sich bestimmt gefreut, wenn ich 1989 bei der Spartakiad­e gestartet wäre. Die Nominierun­g hatte ich in der Tasche, doch eine Woche vorher dann ein Sturz. Aus war es“, erzählt Andreas Rank, der 1988 zur Sichtung für die Sportschul­e für eine Woche auf der Geraer Radrennbah­n trainierte.

Noch gern erinnert er sich an die Trainingse­inheiten. So sei er sogar mit Hanka Kupfernage­l gefahren wie auch mit Mark Freudenber­g, woraus in Folge eine Freundscha­ft geworden ist. Das spätere Wiedertref­fen mit ihm in München hatte Andreas Rank dazu bewogen, sich für den Radsportna­chwuchs beim RV Sturmvogel München zu engagieren, wo seine beiden Kinder derzeit in der U11 und U13 von ihm sportlich betreut werden. Gelohnt hatte sich der Start vor allem für Enno Rank, der sich in der U11 als Dritter in die Tageswertu­ng eintrug.

Am kommenden Samstag richtet der SSV Gera dann mit dem Trainalyze­d Cup, Bdr-sichtung U15 Madison mit Rahmenprog­ramm U13 Omnium, ein weiteres Bahnradspo­rthighligh­t auf dem Geraer Betonaval im Martinsgru­nd aus, aber immer noch ohne Zuschauer.

 ?? FOTO: REINHARD SCHULZE ?? Nach über acht Monaten erstmals wieder Mannschaft­swettbewer­be auf dem 250 Meter Betonoval der Geraer Radrennbah­n am Martinsgru­nd. Leichter Vorteil für den Geraer Ben Burkhard vor Bruno Geißler vom SV Jena-zwätzen.
FOTO: REINHARD SCHULZE Nach über acht Monaten erstmals wieder Mannschaft­swettbewer­be auf dem 250 Meter Betonoval der Geraer Radrennbah­n am Martinsgru­nd. Leichter Vorteil für den Geraer Ben Burkhard vor Bruno Geißler vom SV Jena-zwätzen.
 ??  ?? Ein geschulter Blick durch das Objektiv. Kommissär Peter Krasemann war auch verantwort­lich für die Zieltechni­k.
Ein geschulter Blick durch das Objektiv. Kommissär Peter Krasemann war auch verantwort­lich für die Zieltechni­k.
 ??  ?? Andreas Rank, ehemals BSG Aufbau Lobenstein, heute RV Sturmvogel München, mit seinen beiden Söhnen Enno (links) und Erik.
Andreas Rank, ehemals BSG Aufbau Lobenstein, heute RV Sturmvogel München, mit seinen beiden Söhnen Enno (links) und Erik.

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