Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Ringen um die Bundesliga
Der RSV Rotation Greiz kämpft um einen Start in der Bundesliga 2020/21, doch die Risiken sind groß
Noch immer ist offen, ob die Greizer Ringer in der Bundesliga auf die Matte gehen, oder nicht. In einer Videokonferenz hatten sich Vereinspräsident Thomas Fähndrich und Tino Hempel, Vizepräsident und Bundesliga-trainer mit den Athleten besprochen, Meinungen und Ideen eingeholt.
„Das war schon eine Freude, unsere Ringer mal wiederzusehen“, sagt Tino Hempel. Und schnell wurde klar, die Entscheidung für oder gegen einen Start in der Bundesliga hat es in sich. „Das wird noch ein hartes Ringen.“Die Freude auf die Bundesliga sei groß in der Ringerregion Greiz, die Sportler brennen auf einen Neustart nach der Coronapause,
„doch die Probleme, die mit einem Ja zur Bundesliga 2020/21 gelöst werden müssten, sind ebenso groß“. Welche Corona-beschränkungen gelten im Herbst? Dürfen Zuschauer in die Halle? Gibt es Einreisebeschränkungen für die ausländischer Sportler?
Der RSV Rotation Greiz zieht nun sogar in Betracht, wenn es die Corona-beschränkungen im Herbst nicht anders zulassen würden, ohne Zuschauer zu kämpfen. „Eigentlich geht das gar nicht“, sagt Thomas Fähndrich, „unsere Zuschauer
sind eine Macht und kein Verein hat in der Bundesliga-hauptrunde mehr Zuschauer in der Halle als wir.“In der Videokonferenz kam der Vorschlag, die Kämpfe als Live-stream zu übertragen.
„Wir suchen weiter nach Ideen, kämpfen um die Bundesliga“, sagt Tino Hempel. Vor der Schalte mit den Athleten erkundigten sich die Greizer in Markneukirchen, Aue oder Lübtheen, doch auch dort sei keine Entscheidung gefallen. Der Deutsche Ringer-bund hatte zur Bedingung gemacht: Mindestens zwölf der insgesamt 26 Bundesligisten müssen sich finden, nur dann wird die Liga angepfiffen. „Wir müssen uns entscheiden. Gehen wir das Wagnis ein oder nicht. Aber Bundesligaringen um jeden Preis, das können wir nicht machen“, sagt Thomas Fähndrich. Noch sei überhaupt nicht absehbar, „wie unsere Sponsoren und Unterstützer durch die Corona-krise gekommen sind. Ist das finanziell überhaupt zu stemmen?“, fragt Tino Hempel. Der RSV Rotation Greiz hat bis 31. Juli Zeit, für die Bundesliga zu melden.