Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Abzuwarten hat sich ausgezahlt
Nach einer schweren Rezession bessert sich die Auftragslage vieler Unternehmen wieder. Wir fragten Philip Kley nach den Auswirkungen auf unsere Region.
Mit der Rücknahme der Einschränkungen steigen auch die Konjunkturprognosen. Was erwarten Sie?
Aufgrund der Corona-pandemie sind wir in eine Rezession gefallen, von der wir uns nun auch im Altenburger Land langsam wieder erholen. Allerdings darf man die Erwartungen nicht überbewerten. In vielen Geschäftsbereichen gab es einen kompletten Einbruch. Natürlich sind nicht alle Branchen gleichermaßen betroffen. So ist etwa die Baubranche gut durch die Krise gekommen und verzeichnet eine nachhaltig gute Auftragslage.
Welche Branchen könnten länger zu leiden haben?
Die Dienstleister, zum Beispiel die Gastronomie oder Friseure, hatten deutliche Einschnitte zu verkraften und können diese auch jetzt nicht aufholen. Insbesondere bei der Reiseund Veranstaltungsbranche ist leider noch gar keine Erholung absehbar. Man muss aber auch sagen, dass die Vielzahl von Unterstützungsmaßnahmen – von den Soforthilfen über Kfw-kredite bis hin zu Liquiditätsdarlehen der Banken – in vielen Fällen geholfen haben und manch eine Existenz in der Region gesichert werden konnte.
Konnten die Wertanlagen Ihrer Kunden über die Krise gerettet werden?
Tatsächlich können wir sagen, dass unsere Kunden gut durch die Krise gekommen sind und sich zum größten Teil wieder auf dem Vorkrisenniveau befinden. Nicht in Panik zu geraten und abzuwarten, hat sich für die Anleger ausgezahlt. Zugleich haben einige Kunden die Chance zum Einstieg genutzt, insbesondere durch Sparpläne mit monatlichen Beträgen. An vielen Stellen befinden sich die Anlagen im Plus. Auch wenn die Krise noch nicht überwunden ist, blicken wir sehr zuversichtlich in die Zukunft, auch wenn kurzfristige Rücksetzer durchaus möglich sind.